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Der Bunker-Hub Singapur treibt seine Planungen für eine Ammoniak-Infrastruktur voran. Um mögliche Sicherheitslücken zu identifizieren und zu schließen, arbeitet der südostasiatische Stadtstaat eng mit der Klassifikationsgesellschaft DNV zusammen.[ds_preview]

Die Norweger gaben jetzt bekannt, dass sie vom Global Centre for Maritime Decarbonisation (GCMD) in Singapur mit der Leitung einer Sicherheitsstudie zum Bunkern von Ammoniak beauftragt wurde. Die Studie zielt demnach darauf ab, »robuste Sicherheitsrichtlinien und betriebliche Rahmenbedingungen« zu definieren, die die regulatorische Grundlage für Ammoniak-Bunkerungsversuche an zwei lokalen Standorten bilden sollen.

Singapur Stau Verstopfung Vessels berthing at Singapore
© DNV

Zu diesem Zweck will DNV mit Singapurs Infrastrukturentwickler Surbana Jurong und der Singapore Maritime Academy (SMA) zusammenarbeiten. Der Arbeitsumfang von DNV umfasst die Vorhersage des Ammoniakbedarfs, Empfehlungen für Bunkerstandorte, die Entwicklung von Konzepten für Bunkermodi wie Truck-to-Ship oder Ship-to-Ship, sogenannte HAZID/HAZOP/QRA-Studien sowie die Ausarbeitung technischer und betrieblicher Richtlinien.

»Die sichere Handhabung von Ammoniak ist eine dieser Lücken, die dringend geschlossen werden muss, da es eine Gefahr für Seeleute und Schiffe darstellt, wenn es nicht richtig gehandhabt wird. Wir freuen uns daher sehr über die Zusammenarbeit mit Surbana Jurong und der Singapore Maritime Academy, von der wir hoffen, dass sie den Grundstein für robuste Sicherheitsrichtlinien für das Bunkern von Ammoniak mit branchenweiter Anwendbarkeit legen wird«, sagte Knut Ørbeck-Nilssen, CEO von DNV Maritime.

DNV GL Maritime Knut Orbeck Nilssen
Knut Ørbeck-Nilssen, CEO of DNV GL – Maritime (Foto: DNV GL)

Während Ammoniak einer der vielversprechendsten Kraftstoffe für die Dekarbonisierung der Schifffahrt ist, zeige die DNV-Forschung, dass eine Reihe von Sicherheitslücken das Potenzial haben, die Geschwindigkeit und den Erfolg der Umstellung zu beeinträchtigen.

Laut des jüngsten »Maritime Forecast 2050« erwartet DNV, dass es bis 2025 Demonstrationsprojekte für den Einsatz von Ammoniak an Bord geben wird, die den Weg für kohlenstofffreie Schiffe ebnen, die bis 2030 kommerziell genutzt werden können. Auch wenn der künftige Kraftstoffmix breit gefächert sein wird, würden Ammoniak und biobasiertes Methanol langfristig die vielversprechendsten kohlenstoffneutralen Kraftstoffe sind, so die Prognose.