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Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der damit erlassenen Sanktionen informiert der Rotterdamer Hafen darüber, welche Segmente aktuell betroffen sind. [ds_preview]

Der Krieg in der Ukraine hat zu einer Reihe von Sanktionen gegen Russland geführt, so der Hafen. Der umfangreiche Import von Energie (Rohöl, Erdölprodukte, Flüssiggas, Kohle) sei noch nicht von den Sanktionen betroffen, aber der Export und Umschlag von Containern.

Russland-orientierter Umschlag

Von den fast 470 Mio. t Umschlag im Rotterdamer Hafen entfallen 62 Mio. t auf Russland (13%). Viele Energieträger werden aus Russland über den Rotterdamer Hafen importiert. Derzeit kommen 30% des Rohöls, 25% des Flüssiggases und 20% der Ölprodukte und Kohle aus Russland, teilen die Hafenbetreiber mit. Russland exportiert Produkte wie Stahl, Kupfer, Aluminium und Nickel über Rotterdam. Dies falle vorerst nicht unter die von der Europäischen Union angekündigten Handelsbeschränkungen.

Zollkontrolle

Fast 10% des Containerverkehrs in Rotterdam ist mit Russland verbunden. Die Europäische Union hat die Ausfuhr einer Reihe von Gütern verboten, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke verwendet werden können (»dual use«). Containerfracht mit Ziel Russland wird diesbezüglich vom Zoll extra kontrolliert.

Die Ungewissheit in Bezug auf die Sanktionen hat dazu geführt, dass verschiedene Containerterminals und Reedereien beschlossen haben, derzeit keine Container mit Ziel Russland anzunehmen oder abzufertigen, so der Rotterdamer Hafen.

Transport von Verteidigungsgütern

Die NATO bzw. die US-Armee hat bereits seit Jahrzehnten Vereinbarungen mit einem Unternehmen im Rotterdamer Hafen über den Transport von Verteidigungsgütern getroffen. Die Verbringung dieser Ausrüstung erfolgt regelmäßig über den Hafen. Es ist den Angaben zufolge möglich, dass es in naher Zukunft mehr Transporte von Verteidigungsgütern geben wird.

Cybersicherheit

Was die Cybersicherheit der Unternehmen im Hafen anbelange, so verfüge Rotterdam über FERM. Ziel von FERM sei es, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen im Rotterdamer Hafen zu fördern und das Bewusstsein für Cyberrisiken zu schärfen. FERM berichtet, dass das NCSC (Nationaal Cyber Security Centrum) bisher keine konkreten Hinweise darauf habe, dass digitale Angriffe im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine derzeit Auswirkungen auf die Niederlande haben, heißt es.