Die gestörten Lieferketten haben die Vorteile »smarter« Container deutlich gemacht. Drewry prognostiziert daher, dass der globale Bestand mit Telematik ausgerüsteteter Container in den nächsten fünf Jahren um das 8-fache wachsen wird.[ds_preview]
Bis 2026 sollen die mit Trackern und Sensoren ausgestatteten Boxen 25 % des globalen Boxenbestandes ausmachen, getrieben durch eine breitere Akzeptanz der Technologie in der Trockencontainerflotte. Dies ist eine der Hauptschlussfolgerungen aus Drewrys Container Census & Leasing Annual Review & Forecast 2022/23, der Ende dieses Monats veröffentlicht wird.
Intelligente Container sind demnach durch dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie und der daraus resultierenden Unterbrechung der Lieferkette, immer wichtiger geworden. Die Krise habe den Bedarf an besserer Frachttransparenz zur Bewältigung längerer und unbeständigerer Transitzeiten deutlich gemacht. Die Marktbeobachter erwarten, dass sich die Einführung »intelligenter« Container in den nächsten fünf Jahren noch beschleunigen wird.
Dabei geht es um Container, die mit Telematikgeräten ausgestattet sind, die eine Verfolgung und Überwachung in Echtzeit ermöglichen. Betreiber können die Verfügbarkeit des Equipments verbessern. BCOs haben wiederum bessere Kontrolle über ihre Lieferketten.
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die dieses Marktwachstum vorantreiben. Die anhaltende Unterbrechung der Lieferkette und die Überlastung der Häfen, die keine Anzeichen für ein Abklingen der Situation erkennen lassen, erhöhen den Bedarf an einer verbesserten Transparenz der Frachtströme und des Containerflottenmanagements. Die Reedereien verfügen über reichlich Geld für Investitionen und sehen Möglichkeiten, die Effizienz ihres Betriebs durch den Einsatz intelligenter Container zu verbessern.
Drewry schätzt, dass bis Ende 2022 rund 3,6 % der weltweiten Containerflotte mit intelligenten Technologien ausgestattet sein werden, was einem Wachstum von über 30 % im Laufe des Jahres entspricht. Die Verbreitung ist jedoch je nach Equipment-Art sehr unterschiedlich, wobei die Durchdringung bei Kühl- und intermodalen Containern bereits sehr hoch ist, während sie im Bereich der Trockencontainer deutlich geringer ist. Nach Schätzungen von Drewry ist bereits ein Drittel der Kühlcontainerflotte telematikfähig, während es bei den intermodalen Containern über 40 % sind.
Drewry prognostiziert, dass die Zahl der intelligenten Container in der globalen Flotte in den fünf Jahren bis 2026 auf über 8,7 Mio. Einheiten ansteigen wird, was bis zu 25 % des weltweiten Containerbestands entspricht. Da technologische Innovationen die Kosten für die Geräte senken und ihren Wert sowohl für Transportunternehmen als auch für BCOs erhöhen, wird erwartet, dass sich die Verbreitung beschleunigen wird.
Die Beschleunigung des Einsatzes intelligenter Flotten wird nach Schätzungen von Drewry durch die starke Akzeptanz in der Trockencontainerflotte vorangetrieben, wo die Durchdringung derzeit bei nur 0,3 % liegt. Die jüngste Ankündigung von Hapag-Lloyd, ihre gesamte Trockencontainerflotte mit intelligenten Geräten auszustatten, könnte andere führende Reedereien dazu veranlassen, diesem Beispiel zu folgen. »Die Investitionsrendite der Reedereien ergibt sich aus dem Potenzial zur Optimierung ihrer Boxenflotte und ihres Frachtbetriebs. Frühere Initiativen zur Entwicklung der intelligenten Trockenflotte sind gescheitert, weil sie sich auf die Nachfrage von BCO stützten, die durch zusätzliche Gebühren und die fehlende Integration in das IoT-Serviceangebot der Reedereien abgeschreckt wurde«, heißt es.
Darüber hinaus ermöglicht die Digitalisierung ihrer Containerflotten den Reedereien eine bessere Kontrolle des Informationsflusses in der maritimen Lieferkette, wodurch sie ihr Angebot an Frachttransparenz verbessern und die BCO-Kunden längerfristig vertraglich binden können. Sie stehen in zunehmendem Wettbewerb mit alternativen Verfolgungslösungen wie abnehmbaren Geräten oder Vorhersage-Tools. Um diesen Wandel zu erreichen, sind jedoch weitere Investitionen erforderlich, um intelligente Container in die IoT-Systeme der Spediteure zu integrieren und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Branche zu fördern, um die gemeinsame Nutzung von Daten zu ermöglichen.
