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Der deutsche Energiekonzern und die französische Offshore-Gruppe Bourbon wollen gemeinsam an einer Ausschreibung für schwimmende Windparks im Mittelmeer teilnehmen.[ds_preview]

Die Tochtergesellschaft RWE Renewables France und Bourbon Subsea Services haben eine  Partnerschaftsvereinbarung zur gemeinsamen Teilnahme an der Auktion für schwimmende Offshore-Windparks im Mittelmeer unterzeichnet. Sie wollen als sogenannte »zulässige Bieter« für die Ausschreibung A06 ausgewählt werden –  »die entsprechende Ankündigung der französischen Regierung wird in den kommenden Wochen erwartet«, teilte Bourbon mit. Bei dem Projekt werden zwei Standorte für schwimmende Offshore-Windkraftanlagen mit einer geplanten installierten Leistung von jeweils etwa 250 Megawatt (MW) entwickelt, wobei eine Erweiterung auf eine Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt (GW) möglich sei.

bourbon offshore
© Bourbon

Bourbon ist seit vielen Jahren als Reederei im Offshore-Markt aktiv, vor allem mit Service-Schiffen. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen aber bisweilen auch schwer mit Ölpreis-Schwankungen, stockenden Offshore-Wind-Projekten und deren Folgen zu kämpfen. Ende 2020 wurde eine Sanierung offiziell abgeschlossen – bei der aber auch über 100 Schiffe zum Verkauf gestellt wurden. Aktuell weist die Reederei eine Flotte von 285 Offshore-Schiffen aus.

Pierre Peysson, Direktor Offshore Frankreich bei RWE Renewables France, sagte, die Partnerschaft unterstreiche das Bestreben »unser schwimmendes Offshore-Windportfolio im französischen Mittelmeerraum auszubauen«. Die RWE-Tochter hat sich für die Teilnahme an den kommenden Offshore-Windausschreibungen »La Manche« (A04) und »Bretagne Süd« (A05) qualifiziert. RWE betreibt derzeit 18 Offshore-Windparks in fünf Ländern mit einer Gesamtkapazität von rund 3 GW (RWE-Anteil). Derzeit errichtet RWE das 342-Megawatt-Projekt »Kaskasi« vor der deutschen Insel Helgoland und das 1,4-Gigawatt-Projekt »Sofia«, einen der größten Offshore-Windparks der Welt. Gemeinsam mit Partnern treibt RWE drei schwimmende Offshore-Wind-Demonstrationsprojekte in Norwegen (in Betrieb), Spanien (im Bau) und den USA (in Entwicklung) voran, die jeweils auf unterschiedlichen Konzepten basieren.

Patrick Belenfant, CEO von Bourbon Subsea Services, sagte: »Mit unserer Erfahrung bei der Installation von schwimmenden Windturbinen-Prototypen wollen wir uns aktiv an der Entwicklung des französischen Industriesektors beteiligen. Durch die Unterzeichnung dieser Partnerschaft mit RWE wollen wir die Bedürfnisse unserer Kunden und die industriellen Herausforderungen, die für den groß angelegten Einsatz schwimmender Windturbinen notwendig sind, besser verstehen.« Der Konzern hat nach eigenen Angaben seit 2011 »die meisten halbtauchfähigen schwimmenden Windkraftanlagen in Europa« installiert.