Am Chartermarkt nichts Neues … Tonnage knapp, Linien zurückhaltend, Abschlüsse selten. Lediglich kleinere Anbieter zahlen noch hohe Raten für relativ lange Perioden.[ds_preview]
Es bleibt bei einer Abwägung, sich einerseits die dringend benötigten Schiffe zu sichern und gleichzeitig keine exorbitant hohen Raten zu zahlen oder sie sogar zu drücken. Insgesamt ist eine weitere eher ruhige Woche vorbei. Einige kurz geschlossene Schiffe sind, wie zuletzt auch, die Ausnahme von der Regel.
Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene New ConTex bewegt sich weiter, wenig überraschend, seitwärts und notierte zuletzt minimal im Plus (+0,2%) bei 3.329 Punkten. Damit ist er aber immer noch 65% über dem Wert zu gleichen Zeit des Vorjahres. Auch der HRCI von Howe Robinson liegt nahezu unverändert bei 5.632 Punkten, mehr als 1.000 Punkte höher ist als zu Jahresbeginn. Allerdings hat sich der Index im zweiten Quartal kaum noch verändert.
Die Frachtraten geben hingegen weiter nach. Der SCFI ist jetzt bei 4.216 Punkten angelangt. Der WCI von Drewry fiel geringfügig um -0,2% auf 7.051 $/FEU und liegt mittlerweile 20% niedriger als in derselben Woche des Jahres 2021.
Besonders deutlich war ein Rückgang auf der Strecke zwischen Rotterdam und Schanghai (-5%) auf 1.328 $/FEU zu beobachten. Dagegen ging es zwischen der US-Westküste und Fernost wieder einmal um +3% aufwärts (1.280 $/FEU). Auch über den Atlantik werden eastbound eine rund 4% höhere Rate (1.239 $/FEU) gezahlt. Auf allen anderen Hauptstrecken gab es hingegen kaum Veränderungen zur Vorwoche. Die Drewry-Experten rechnen in den kommenden Wochen allerdings mit einem weiteren Absinken des Niveaus. Mit Blick auf die geopolitische und makorökonomische Entwicklung neben die Abwärtsrisiken zu, heißt es. (KF)