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Bei den großen Gegenseitigkeitsversicherern für Schiffshaftpflicht summieren sich die Fehlbeträge für das vergangene Jahr auf einen dreistelligen Millionenbetrag.[ds_preview]

Hohe Schadenquoten und unzureichende Kapitalerträge haben ein erhebliches Loch in die Bilanzen der P&I-Versicherer gerissen. Nach Berechnungen der HANSA belaufen sich die Verluste unter den 13 Clubs der International Group (IG) für das Jahr 2021/22 (per 20.02.) ohne Berücksichtigung von Sondernachschüssen auf zusammen -315 Mio. $. Im Vorjahr stand in Summe noch ein Überschuss von 38 Mio. $ unter dem Strich. Nur Marktführer Gard und der kleine Shipowners‘ Club schafften es zuletzt noch, in den schwarzen Zahlen zu bleiben.

Als letztes der 13 IG-Mitglieder hat der Japan P&I Club in Fernost seine Bilanz für 2021/22 vorgelegt. Danach brach das Ergebnis u.a. aufgrund eines Rekordschadens in der japanischen Küstenschifffahrt von +8 Mio. auf -40 Mio. $ ein.

Alle Versicherer standen mehr oder weniger vor den gleichen Problemen: Im Underwriting hinterließen vermehrte Pool-Schäden über 10 Mio. $ sowie erhebliche Corona-bedingte Kosten für medizinische Behandlung, Rückführung von Seeleuten und Deviationen von den Charter-Routen tiefe Spuren. Gleichzeitig gerieten die Kapitalerträge bei den meisten P&I Clubs stark unter Druck.

Um die hohen Schadenquoten zu senken und zurück in die schwarzen Zahlen zu kommen, bestanden die Versicherer bei den diesjährigen Renewals auf zweistellige Beitragsanhebungen (+10-15%) zuzüglich erhöhter Rückversicherungszuschläge. (mph)