Wilhelmshaven, LNG, FSRU
In Wilhelmshaven entsteht ein Liegeplatz für eine FSRU (© Förster)
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Bund und Gasimporteure haben sich auf eine Belieferung von zwei geplanten Flüssiggasterminals verständigt. Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen bis März 2024 ausgelastet sein.[ds_preview]

Die Bundesregierung und die großen deutschen Gasimporteure Uniper, RWE und EnBW haben eine Vereinbarung zur Belieferung der geplanten LNG-Terminals an der Nordseeküste getroffen. Die Unternehmen hätten zugesichert, dass die beiden Flüssiggasterminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel bis März 2024 voll ausgelastet seien, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei der Unterzeichnungen einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding).

Im niedersächsischen Wilhelmshaven und schleswig-holsteinischen Brunsbüttel sollen bis zum Ende des Jahres die ersten beiden Floating Storage and Regasification Units (FSRU), für den LNG-Import in Betrieb gehen. Der Fernleitungsnetzbetreiber OGE versprach die Fertigstellung der nötigen Verbindungspipeline für eine der beiden Plattformen im Dezember.

Die beiden Terminals werden übergangsweise von Uniper und RWE betrieben, bis eine Zweckgesellschaft den Betrieb übernimmt. Um die Belieferung der FSRU kümmert sich neben Uniper und RWE auch ENBW bzw. das Tochterunternehmen VNG. Mit Einfuhren über die beiden neuen Terminals könnten mehr als 10% des aktuellen Gasbedarfs in Deutschland gedeckt werden.

Uniper, RWE, EnBW und VNG hätten Gasverträge mit etwa 20 Ländern, sagte Habeck. Die neuen FSRU würden so bereits ab diesem Winter voll ausgelastet. Laut Bundeswirtschaftsministerium können so 12,5 Mrd. m³ Gas aus Regionen bezogen werden, die durch Gasleitungen nicht zu erreichen sind.

Die Regierung hat insgesamt vier der Spezialschiffe gemietet. Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen durch ein beschleunigtes Plan- und Genehmigungsverfahren bereits im Winter angeschlossen werden. Die Terminals im niedersächsischen Stade und Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern sind der Regierung zufolge erst Ende 2023 betriebsbereit. In Lubmin an der Ostsee werde zudem bis Ende des Jahres ein fünftes Terminal durch ein privates Konsortium entstehen.

Russland hatte Lieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 stark gedrosselt. Die Terminals gelten zusammen mit einer Gaseinsparung von rund 20% sowie vollen Speichern als zentrale Faktoren dafür, dass Deutschland ohne Gasmangel durch den Winter kommt.