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Längere Transportzeiten haben seit der zweiten Jahreshälfte 2020 für einen Mangel an Containern gesorgt, die Reedereien bestellten also zusätzliche Boxen – die mit der Normalisierung der Lieferketten nun zu viel sind.[ds_preview]

Da sich die Transportzeiten verlängerten, blieben die Container in der längeren Lieferkette stecken, was zu den ersten Erhöhungen der Frachtraten in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 führte, da nicht genügend leere Container rechtzeitig nach Asien zurücktransportiert werden konnten. Angesichts des massiven Mangels an leeren Containern mussten die Reedereien neue Container bestellen, die in Asien hergestellt wurden, und diese wurden dann in die verlängerten Lieferketten eingespeist. Da die Transportzeiten nun kürzer werden, beginnen sich diese zusätzlichen Container nun auf den Terminals zu stapeln, vor allem in Europa und den USA, meldet das Beratungsunternehmen Sea-Intelligence.

Sea Intelligence Leercontainer Prognose 09 2022
Die blaue Linie zeigt die aktuelle Prognose der überschüssigen Leercontainer, die allein aus dem Transpazifikverkehr nach Nordamerika gelangen werden, und die orangefarbene Linie zeigt die Prognose vom Februar 2022 © Sea-Intelligence

Die Analysten hatten diese Entwicklung bereits im Februar 2022 vorhergesagt. Anhand des Flexport Ocean Timeliness Indicator (OTI), der die Zeit misst, die von der Bereitstellung der Fracht beim Exporteur bis zur Übernahme durch den Importeur vergeht, hat Sea-Intelligence nun geprüft, ob die Vorhersage zutreffend war: Vor der Pandemie betrug die Transportzeit durchschnittlich 45 Tage und erreichte im Februar 2022 einen Höchststand von 112 Tagen, der sich seitdem auf 88 Tage reduziert hat (Daten vom vom 26. August 2022).

Wenn sich die Transportzeiten bis Anfang nächsten Jahres wieder normalisieren, werden im Rahmen des geplanten Netzbetriebs 4,3 Mio. TEU überschüssiger Container nach Nordamerika gelangen, die nicht ins Ausland verbracht werden können. »Dies wird die Leercontainerdepots in den USA möglicherweise überfüllen, ein Problem, das sich bereits abzeichnet«, so Sea-Intelligence.