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Die Firma Northern Helicopter aus Emden übernimmt Teile des insolventen Lotsenversetz- und Offshore-Dienstleisters Wiking Helikopter Service.[ds_preview]

Der Insolvenzverwalter Christian Kaufmann von der Bremer Kanzlei Pluta gab jetzt bekannt, dass eine Investorenlösung für Teilbereiche des Unternehmens gefunden wurde. Demnach übernimmt die Northern Helicopter GmbH aus Emden »und verbundene Unternehmen« zum 15. Dezember 2022 den Werftbetrieb, den Bereich Continuing Airworthiness Management Organisation (CAMO), den Bereich Approved Training Organisation (ATO) und den Bereich Seelotsenversatz einschließlich zweier für den Seelotsenversatz erforderlichen Helikopter des Typs Airbus A145. Rund 50 Mitarbeiter werden übernommen. Der Ende September unterzeichnete Kaufvertrag steht allerdings noch unter dem Vorbehalt einiger Bedingungen.

Der weitere Bereich »Notfallrettung« war bereits vor Antragstellung stillgelegt worden. Der Bereich »Crew-Change« wird noch bis Jahresende durch den Insolvenzverwalter fortgeführt und anschließend stillgelegt, da zu diesem Zeitpunkt auch der Auftrag mit dem Hauptkunden endet. 44 Mitarbeitern muss daher zu Ende des Jahres gekündigt werden, 18 Beschäftigte haben das Unternehmen bereits auf eigenen Wunsch verlassen oder scheiden in Kürze aus.

Kaufmann sagte: »Wir haben in einem breit angelegten M&A-Prozess zahlreiche Gespräche mit Investoren geführt. Insgesamt gab es hier sehr viele Interessenten. Für den Bereich Crew-Change gab es jedoch schlussendlich kein bindendes Angebot eines Interessenten.«

Das Unternehmen aus Niedersachsen befindet sich seit Sommer in einem Insolvenzverfahren. Am 27. September eröffnete das Amtsgericht Wilhelmshaven das Insolvenzverfahren und bestellte Kaufmann zum Insolvenzverwalter. Er war zuvor als vorläufiger Verwalter im Antragsverfahren tätig.

Die Wiking Helikopter existiert seit 1975 und betreibt seit 1975 Offshore-Flüge über der Nord- und der Ostsee. Unter anderem ist das Unternehmen in den Segmenten Lotsenversatzdienst, Windpark-Versorgung und Plattform-Versorgung mit Hubschrauber aktiv.

Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde die Insolvenz insbesondere auf einige unprofitable langfristige Aufträge sowie deutlich gestiegene Energie- und Treibstoffkosten, eine ungünstige Finanzierungsstruktur und erhebliche Pensionslasten zurückgeführt.