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Mit North of England hat auch der zweitgrößte P&I Club heute einen zweistelligen General Increase angekündigt. Die Reeder müssen sich auf harte Verhandlungen gefasst machen.[ds_preview]

Die nächsten P&I Renewals (20.02.2022) rücken näher, und wie beim letzten Mal stecken sich die Versicherer sportliche Ziele für die Anhebung der Prämien. Die Mehrzahl der Clubs der International Group, die die Haftungsrisiken für über 90% der Weltflotte abdecken, schießen sich auf einen General Increase von 10% ein. Heute kündigte auch North of England (North P&I) mit Sitz in Newcastle – zweitgrößter P&I Club nach Gard – eine Anpassung in dieser Höhe an. Sechs weitere haben sich ebenfalls auf +10% festgelegt: der American Club, Britannia, Skuld, der UK Club, West of England und der Standard Club, mit dem North im kommenden Jahr zu NorthStandard fusioniert.

Nach einem eher milden Schadensverlauf dieses Jahr und einer prognostizierten kombinierten Schaden-Kosten-Quote von unter 100% deute vieles darauf hin, dass der Kostendruck im kommenden Jahr massiv zunehme, begründet North-Chairman James Tyrrell die Entscheidung. »Wir müssen davon ausgehen, dass wir uns im Auge des Sturms befinden. Die klassischen Treiber für Schadenkosten – galoppierende Inflation, Rohstoff- und Schifffahrtsindices – lassen zunehmende Turbulenzen erwarten.« Hinzukommen erhebliche Verluste oder mindestens Wertberichtigungen auf die Kapitalanlagen aller P&I Clubs infolge sinkender Aktienkurse und steigender Zinsen. Das Anlageportfolio von North habe bis Ende Oktober 6,36% an Wert eingebüßt, so Tyrrell.

Andere Clubs fordern Beitragserhöhungen im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Steamship Mutual verlangt +7,5%, Marktführer Gard strebt Erhöhungen in einer Spanne zwischen +5 und +7% an. Der London Club – zuletzt schwer gebeutelt durch Großschäden wie dem Untergang der »X-Press Pearl« (Mai 2021) und mit Nachschussforderungen für die Mitglieder – nennt keinen Prozentsatz. Makler gehen aber davon aus, dass der Verein auf individueller Basis versuchen wird, deutliche Anhebungen durchzusetzen. Der kleine Shipowners’ Club will zumindest im Yachtsegment pauschal +10% beim Prämienniveau einfordern.

Für die separate Rechtschutzversicherung (FD&D) verlangen die Clubs sogar bis zu 15% mehr Prämie, so etwa West of England, Britannia und auch North. (mph)