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Nach China hat sich QatarEnergy mit Deutschland einen zweiten großen LNG-Abnehmer für LNG innerhalb weniger Tage gesichert. Die Laufzeit ist allerdings deutlich kürzer angelegt.[ds_preview]

Während die Volksrepublik Verträge über 27 Jahre unterzeichnet hat, umfasst die Abmachung für den deutschen Markt zunächst 15 Jahre. Die Laufzeit war lange Zeit der Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen Katar und der deutschen Regierung, die in Person von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vor einigen Wochen in das Land am Persischen Golf gereist war, um Möglichkeiten auszuloten. Deutschland will sich seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bekanntlich von Lieferungen aus Russland lösen. Aus Katar hieß es bislang stets, man benötige mindestens 20 bis 25 Jahre Laufzeit.

Heute wurden nun zwei Abnahmeverträge zwischen dem Gaskonzern QatarEnergy und dem Energiekonzern ConocoPhillips unterzeichnet. Sie drehen sich um die Lieferung von 2 Mio. t LNG pro Jahr aus Katar nach Deutschland – das entspricht rund 3% des jährlichen BEdarfs hierzulande. Empfangsort ist das »German LNG«-Terminal, dass derzeit in Brunsbüttel entwickelt wird. Die Lieferungen sollen voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen.

Saad Sherida Al-Kaabi, dem Staatsminister für Energieangelegenheiten und CEO von QatarEnergy sowie Ryan Lance, CEO von ConocoPhillips, unterzeichneten die Verträge. Al-Kaabi betonte, diese Vereinbarungen seien aus mehreren Gründen von großer Bedeutung: »Sie markieren die ersten langfristigen LNG-Lieferungen nach Deutschland, die sich über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren erstrecken, und tragen damit zur langfristigen Energiesicherheit Deutschlands bei. Sie stellen auch den Höhepunkt der jahrelangen Bemühungen von QatarEnergy und ConocoPhillips, dar, den Kunden auf der ganzen Welt und heute auch den deutschen Endverbrauchern zuverlässige LNG-Lieferlösungen zu bieten.« Dies sei ein konkreter Beweis für die Entschlossenheit von QatarEnergy und für das Engagement für die deutsche Bevölkerung.

»Deutschland ist der größte Gasmarkt in Europa, mit einer bedeutenden Nachfrage in den Bereichen Industrie, Strom und Haushalte, und wir sind entschlossen, einen Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands und Europas insgesamt zu leisten«, so der CEO weiter.

Die Beteiligung von ConocoPhillips an den North Field LNG Expansion Projects besteht aus einem 3,125-prozentigen Anteil am NFE-Projekt und einem 6,25-prozentigen Anteil am NFS-Projekt, die in den Jahren 2026 und 2027 in Betrieb genommen werden sollen.