BOCS, UAL, Africa
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Den Vertrieb soll künftig eine gemeinsame Buchungsagentur übernehmen: die African Agency Alliance (AAA). Erster Standort dafür ist Antwerpen.[ds_preview]

Die Breakbulk- und Projektreedereien Bremen Overseas Chartering and Shipping (BOCS) und Universal Africa Lines (UAL) vertiefen ihre Kooperation mit der Gründung einer Gemeinschaftsagentur. Das neue Joint-Venture African Agency Alliance (AAA) soll auf lange Sicht zum Hauptvertriebsarm beider Carrier aufgebaut werden, aber auch andere interessierte Reedereien kommerziell vertreten. Die erste AAA-Niederlassung nimmt morgen (01.12.) in Antwerpen den Betrieb auf, wie die Unternehmen gegenüber der HANSA bestätigten. »Das soll der Auftakt für ein ganzes Netzwerk sein, später auch mit eigenen Standorten in Afrika«, erklärt BOCS-Geschäftsführer Björn Hollnagel. D

ie erste Filiale in Antwerpen, die auch Personal des bestehenden BOCS-Büros vor Ort übernimmt, wird zunächst pro Monat mindestens vier Abfahrten der beiden Partner ex Kontinent nach Westafrika vermarkten. Erstes Schiff wird die »BOCS Spirit« (12.576 tdw), zweites die »UAL Osprey« (8.685 tdw) sein. Beide Carrier stellen sich gegenseitig Unterkapazitäten auf ihren Frachtern zur Verfügung. Für die Preisfestsetzung wird allerdings nicht AAA als Agentur zuständig sein, sondern weiterhin jeder der beiden Carrier für sich, wie Hollnagel erläutert. »Wir bauen die Kooperation aus, behalten aber jeder unsere Eigenständigkeit.« Synergieeffekte ergeben sich allein schon dadurch, dass die Kosten für eigene Buchungsbüros damit halbiert werden.

Schon einen Schritt weiter sind BOCS und UAL auf der Route aus dem Mittelmeerraum nach Westafrika gegangen. In diesem Trade treten beide als ein Carrier unter der Flagge von UAL BOCS Shipping Line an. Die Gemeinschaftsfirma organisiert und vermarktet alle Abfahrten und chartert wechselweise Schiffe von BOCS, UAL oder Drittreedereien ein.

Unterdessen meldet BOCS weitere Fortschritte bei der Restrukturierung seiner sechs Einheiten umfassenden Flotte. Nächste Woche wird mit der zugekauften »BOCS Bremen« (34.000 tdw, Ex-»Porthos«) ein neuer Frachter in den Dienst vom Kontinent nach Westafrika eingefädelt. Außerdem haben die Bremer den Bulk Carrier »Lake Erie« (27.781 tdw) eingechartert. Ein weiteres Charterschiff soll in Kürze folgen. »Es ist wieder mehr Tonnage am Markt verfügbar«, so Hollnagel. Insgesamt muss BOCS drei größere Schiffe der African-Serie (28.448 tdw) ersetzen, weil die Charterverträge zu Jahresende auslaufen. Die Frachter gehen als nächstes bei Swire Projects in Beschäftigung. (mph)