Havila
»Havila Castor« im Geirangerfjord (© Havila Kystruten)
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Die Reederei Havila Voyages hat ihren ersten Nachhaltigkeits- und Umweltbericht veröffentlicht. Es geht um die neue Flotte und ambitionierte Ziele.

Die norwegische Passagier- und Kreuzfahrtreederei Havila hatte sich nach der Gründung 2017 unter anderem das Ziel gesetzt, bis 2028 eine CO2-Neutralität zu erreichen und bis spätestens 2030 eine emissionsfreie Küstenroute befahren zu können.[ds_preview]

Zentraler Aspekt dabei ist eine Serie von Neubauten, bei der es aber immer wieder Probleme gab, nicht zuletzt rechtlicher Natur infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den folgenden wirtschaftspolitischen Sanktionen gegen Russland sowie des Erdbebens in der Türkei.

Bei Havila ist man dennoch zuversichtlich und verweist auf das Erreichte: »Letztes Jahr haben wir Geschichte geschrieben. Denn es ist uns gelungen, als erstes Kreuzfahrtunternehmen der Welt emissionsfrei und geräuschlos in den Geirangerfjord, ein UNESCO-Weltkulturerbe, einzufahren und das bereits vier Jahre vor dem Inkrafttreten von der Regierung geforderten emissionsfreien Fähren und Schiffen in den Weltkulturerbegebieten«, sagte jetzt CEO Bent Martini.

Die Schiffe von Havila Voyages, deren Batteriepakete einen emissionsfreien und geräuschlosen Betrieb für jeweils vier Stunden ermöglichen, sind laut der Reederei »die umweltfreundlichsten Schiffe, die jemals die historische Küstenroute Bergen – Kirkenes – Bergen befahren haben«. Im aktuellen Betrieb werden die CO2-Emissionen um 35–40% und die lokalen Emissionen wie NOx und SOx um über 90% reduziert, verglichen mit ähnlichen Schiffen, die herkömmliche fossile Brennstoffe nutzen.

Havila stellt auf Biogas um

Zu den Instrumenten der Reederei gehört auch, Erdgas schrittweise durch Biogas zu ersetzen. »Damit kann es uns gelingen bis 2028 klimaneutral zu werden. Danach werden wir – mit den Schiffen, die wir derzeit schon haben – auf emissionsfreie Kraftstoffalternativen wie Wasserstoff umzusteigen«, sagte der CEO.

Als weiteres Ziel galt es, »die Lebensmittelverschwendung an Bord zu reduzieren«, so der Nachhaltigkeitsbericht, und nur 75 Gramm Lebensmittelabfall pro Person und Tag zu produzieren. Das Essenskonzept sieht vor, alle Mahlzeiten à la carte zu servieren und ausschließlich Zutaten aus der Region und aus der näheren Umgebung zu verwenden. »Wenn uns das gelingt, kann die Lebensmittelverschwendung um 60 t pro Jahr reduziert werden«, erklärte Martini. Er zeigte sich erfreut, dass dieses Jahr das Ziel erreicht wurde und nur 71 Gramm Lebensmittelabfall pro Person und Tag an Bord produziert wurden.