Der Schiffsführungssimulator des hauseigenen Maritimen Trainingszentrums NSBacademy wird modernisiert. Dafür investiert die NSB Group 600.000 €.
Die NSB bildet seit 2007 Nautiker im eigenen maritimen Trainingszentrum aus. Die Umrüstung für das technische Update hat im Juni begonnen und wird voraussichtlich drei Monate dauern. [ds_preview]
Das maritime Dienstleistungsunternehmen aus Buxtehude hat Wärtsilä mit der umfassenden Modernisierung des Simulators beauftragt. Die NSBacademy verfügt über zwei Schiffsführungssimulatoren mit einem Sichtfeld von 270° bzw. 180°. Beide Anlagen werden komplett überholt.
Die neuen Wärtsilä‐Simulatoren umfassen die neue Version der professionellen Simulationssoftware Navi‐Trainer, die neuesten Nacos-Platinum‐Brückensysteme (einschließlich Multipiloten‐Arbeitsplatz für ECDIS‐, Radar‐ und Conning‐Anwendungen) in Kombination mit einem Hochleistungs‐Visualisierungssystem und moderner IBID‐Technologie (Interactive Bridge Information Display), einen 55‐Zoll‐Reiseplanungstisch, der mit der Hauptbrücke verbunden ist, ein Video‐ und Audio‐Aufnahme‐ und Wiedergabesystem sowie ein neues Soundsystem.
NSB‐CEO Tim Ponath: »Mit diesem Upgrade haben wir noch mehr Möglichkeiten, unsere Seeleute auf genau die Szenarien vorzubereiten, die sie auf hoher See erwarten können. Außerdem verbessern wir mit der neuen Technologie unsere Fähigkeit, auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Neu ist auch, dass wir den modernisierten Simulator mit anderen Schulungszentren auf der Welt vernetzen können. Nach der ersten Eröffnung des Simulators im Jahr 2007 verfügen wir nun wieder über eine hochmoderne, eigenständige Schulungseinrichtung.«
NSB will Seeleute schnell auf den neuesten Stand bringen
»Der Fachkräftemangel ist ein echtes Problem, mit dem die maritime Industrie heute konfrontiert ist. Seit COVID‐19 haben viele die Branche verlassen, und es kommen nicht schnell genug neue Mitarbeiter nach, um sie zu ersetzen. Es ist klar, dass wir in der Lage sein müssen, Seeleute schnell auf den neuesten Stand zu bringen und sicherzustellen, dass sie eine solide Ausbildung durchlaufen, um hohe Standards aufrechtzuerhalten«, sagt Johan Ekvall, Head of Product Simulation & Training, Wärtsilä.
Erst kürzlich hatte das maritime Beratungsunternehmen Drewry wieder vor dem Fachkräftemangel in der Schifffahrt gewarnt, insbesondere bei den Offizieren, der auch zu steigenden Kosten für die Schifffahrtsunternehmen führen könnte.
Der neue Simulator verfügt über den DNV‐Standard 0029 für maritime Ausbildungszentren. Er kann für Schulungen mit anderen Schulungseinrichtungen auf der ganzen Welt online verbunden werden, zum Beispiel mit dem Schulungspartner auf den Philippinen. Morten Magnil, Trainer an der NSBacademy, sagt: »Dadurch können die Teilnehmer*innen in einer Übung in verschiedenen Rollen und von verschiedenen Orten aus teilnehmen, z.B. in dem sie die Schlepper steuern. Das sind realistische Trainingseinheiten in Echtzeit.«
Kurse für NSB-Personal und Offiziere anderer Unternehmen
Neben den nautisch‐technischen Kenntnissen wird dabei auch die Kommunikation untereinander geschult ‐ sowohl auf der Brücke als auch mit verschiedenen Akteuren in den angeschlossenen Simulatoren.
Die NSBacademy nutzt den Simulator für die Fortbildung von Offizieren, für Briefings und Einweisungen sowie vor Beförderungen, zum Beispiel zum Kapitän. Die Kurse richten sich sowohl an das maritime Personal der NSB als auch an Offiziere anderer Unternehmen.
