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Die dänische Elektrofähre »Ellen« fällt wegen eines Batterie-Unfalls mehrere Wochen aus.

Feuer durch Überhitzung ist immer noch eines der größten Probleme in der Elektromobilität und dem Einsatz der Akkumulatoren.[ds_preview] So ist nun durch ein Feuer im Batterieraum der »Ellen« der Reederei Ærøfærgerne die Insel Ærø von Alsen aus derzeit nicht mehr erreichbar. Wie dänische Medien berichten, war die Ursache des Feuers eine Überhitzung der Batterie.

Ein Alarm wurde ausgelöst, kurz nachdem die »Ellen« den Hafen von Søby verlassen hatte. Daraufhin kehrte die Fähre in den Hafen auf Ærø zurück. Das Schiff wurde evakuiert, Personen kamen nicht zu Schaden. Derzeit untersuchen Reederei, Batteriehersteller und der zuständigen Seefahrtsbehörde gemeinsam die Ursache über die Brandursache. »Aus diesem Fall müssen wir unsere Lehren ziehen, damit wir sichergehen können, dass sich das nicht auf einer der nächsten Fähren wiederholt, die wir bauen lassen«, erklärte der Geschäftsführer der Reederei, Keld Markmann Møller, im dänischen Fernsehen.

Ellen
© Danfoss

Derzeit weiß man, dass drei der insgesamt 20 Batteriemodule beschädigt sind. Weitergehende brandtechnische Untersuchungen waren noch nicht möglich, da zunächst noch sichergestellt werden musste, dass von der beschädigten Batterie keine Gefahr für Personen ausgeht. Aktuell geht man davon aus, dass die Fähre mindestens zwei Monate ausfallen wird.

»Ellen« seit 2019 in Betrieb

Die E-Fähre »Ellen« ist seit August 2019 auf der längsten vollelektrischen Fährstrecke der Welt in Betrieb. Ærø ist von Fünen aus aber weiterhin per Fähre von Faaborg aus erreichbar. Aktuell übernimmt die Reederei die Mehrkosten, wenn Fahrgäste die Fähre der Reederei Alslinjen nutzen und dann die beiden anderen Fährlinien von Ærøfærgerne ab Faaborg bzw. Svendborg nutzen.

Geplant ist, dass die konventionelle, 1979 erbaute, Fähre »Skjoldnaes« den Fährdienst der »Ellen« von Fynhav auf Alsen übernimmt, doch hierfür muss zunächst der Fähranleger in Fynshav umgebaut werden, dies wird noch ein paar Tage in Anspruch nehmen. Da die 47 Meter lange »Skoldnaes« dann aber auch weiterhin auf der regulären Route von Søby nach Faaborg verkehren soll, werden die täglichen Abfahrten von Fynshav von bislang fünf auf drei Abfahrten reduziert.

Das Fährschiff »Ellen« ist knapp 60 m lang, hat eine Breite von etwa 13 m und fährt mit einer Geschwindigkeit von 13-15,5 Knoten. Die Fähre kann im Sommer 198 Passagiere befördern, im Winter sinkt diese Kapazität auf 147. Auf dem offenen Deck können außerdem 31 Pkw oder fünf Lkw untergebracht werden. Während Danfoss Editron den vollelektrischen Antriebsstrang für die Fähre lieferte, stammt das Akkumulatorensystem von dem Schweizer Unternehmen Leclanché. Dieses System verwendet hochenergetische G-NMC-Lithium-Ionen-Zellen mit Sicherheitsmerkmalen, darunter ein bi-zelluläres Laminatdesign und Keramikseparatoren. Die Sicherheitsstruktur umfasst auch ein Feuerunterdrückungssystem, das Schutz gegen alle unerwarteten externen Gefahren (elektrisch, mechanisch und thermisch) bietet. Mit 4,3 MWh war das Akkupaket der »Ellen« zum Zeitpunkt der Installation das Größte für den maritimen Einsatz.       (CE)