Die Reederei Havila hat zwei Neubauten in Dienst gestellt. Die »Havila Polaris« und »Havila Pollux«wurden auf der Tersan-Werft in der Türkei gebaut.
Noch auf der Werft wurde die Reederei-Flagge auf den beiden Neubauten gehisst. Es sind die modernsten und umweltfreundlichsten Schiffe auf der norwegischen Küstenroute. Die Tersan-Werft hatte zuvor schon die »Capella« und »Castor« abgeliefert.
Die »Polaris« soll am 17. August den Betrieb von Bergen aus aufnehmen, eine Woche später folgt die »Pollux« auf der gleichen Route. Nach einer Neuvergabe der Konzessionen durch die norwegische Regierung ist Havila zweiter Anbieter auf dieser Route.
Havila ist Konkurrent für Hurtigruten
Havila Voyages hatte erst Anfang des Jahres die erforderlichen Genehmigungen für die Finanzierung ihrer Küstenflotte erhalten. Alle vier Einheiten befinden sich künftig im Eigentum der Reederei. Der Wert jedes Schiffes wird mit 150 Mio. € angegeben. Rund 305 Mio. € stammen vom Finanzpartner HPS Investment Partners. Darüber hinaus haben die größten Eigentümer und Investoren der Reederei 65 Mio. € an Eigenkapital aufgebracht, weitere 20 Mio. € stammen von der Unternehmensholding.
Wie ihre Schwesterschiffe verfügen auch die beiden jüngsten Flottenzugänge über ein energieeffizientes Rumpfdesign. Außerdem sind mit einem Batteriesatz mit einer Kapazität von 6,1 MWh ausgestattet, womit sie bis zu vier Stunden lang emissionsfrei fahren können. So könnten sie unter anderem das Unesco-Welterbegebiet Geirangerfjord geräuschlos und emissionsfrei befahren.
Hybrid-Antrieb reduziert Emissionen der Havila-Schiffe
Der Hybrid-Antrieb besteht aus einer Kombination aus Batterien und Gasmotoren, die ihren Kraftstoff aus den LNG-Tanks an Bord beziehen. Die Akkus werden während der Liegezeit norwegischem Öko-Strom aufgeladen. Dies reduziert die CO2-Emissionen den Angaben zufolge um bis zu 35% und den NOx- sowie SOx-Ausstoß um 90% im Vergleich zur Verwendung von herkömmlichen fossilen Kraftstoffen. Damit sind die Havila-Schiffe die umweltfreundlichsten Schiffe, die auf der historischen Küstenroute zwischen Bergen und Kirkenes eingesetzt wurden.
Die Schiffe sind auch für die spätere Verwendung von emissionsfreien Kraftstoffalternativen wie Wasserstoff und Ammoniak konzipiert, heißt es. »Wir sind heute schon in der Lage, kohlenstoffneutral zu fahren, indem wir Biogas als Kraftstoff in Kombination mit den Batterien verwenden«, sagt Havila-CEO Bent Martini.