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Die Spezial- und Offshore-Reederei Cadeler blickt auf ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Eine Fusion soll weiteres Wachstum bringen.

Cadeler aus Dänemark – bis zum Börsengang Teil der asiatischen Swire-Gruppe – meldete jetzt einen Anstieg bei Umsatz, EBITDA und vor allem beim Gewinn.[ds_preview]

Die Reederei ist mit Installationsschiffen beim Aufbau von Offshore-Windparks aktiv. Die Bilanz für das erste Halbjahr zeigt nun »ein positives Ergebnis, das die Prognosen für das Geschäftsjahr 2023 übertrifft«, heißt es in einer Mitteilung.

Der Umsatz betrug 68 Mio. €, was einem Anstieg von 57% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Das bereinigte EBITDA betrug 44 Mio. €, was einem Anstieg von 21 Mio. € gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Einen großen Sprung gab es auch beim Gewinn. Er kletterte von 9,8 auf 29,6 Mio. €. Dies wird »vor allem auf das Umsatzwachstum« zurückgeführt, das teilweise durch den Anstieg des Personalbestands, Transaktionskosten und Investitionen in die Modernisierung von Schiffen ausgeglichen wurde.

Cadeler hat große Pläne mit Eneti

Die Cadeler-Flotte besteht aus zwei Installationsschiffen für Windturbinen (WTIV) und zwei Neubauten, die 2024 und 2025 abgeliefert werden. Dazu kommen zwei weitere Installationsschiffe für die Fudamente von Windkraftanlagen. Das Unternehmen hat seit dem Börsengang einige Maßnahmen zur Modernisierung der Flotte angekündigt, unter anderem auch Kran-Updates und eben Neubauten.

Die Marktnachfrage sei weiterhin stark, teilte Cadeler jetzt mit. In der ersten Hälfte des Jahres erreichte die Flotte den Angaben zufolge eine Auslastung von 100%. Hinzu kommt: Die Marktraten waren höher als im letzten Jahr, die Bruttomarge betrug 63% gegenüber 46% im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Mikkel Gleerup, CEO von Cadeler, sprach angesichts diverser Offshore-Projekte und einigen politischen Ankündigungen von »günstigen makroökonomischen Trendsq und sagte: »In der ersten Hälfte des Jahres 2023 haben wir gute Finanzergebnisse erzielt, die unsere Erwartungen übertroffen haben. Neue strategische Partnerschaften haben unsere Position als bevorzugter Installationspartner für die Offshore-Windindustrie gefestigt, und die Umsatz- und EBITDA-Prognose für 2023 wird angehoben.«

Ein zentraler Aspekt in der Zukunftsplanung ist die Fusion mit Eneti, die im Juni bekannt gemacht worden war. Cadeler soll dadurch sowohl an der New Yorker Börse (NYSE) als auch an der Osloer Börse (OSE) notiert sein. Gemeinsam könne man als »robuster Akteur« größere und komplexere Projekte in der Offshore-Windindustrie verfolgen. Die gemeinsame Flotte soll vier bestehende Schiffe und sechs Neubauten umfassen. Eneti verfügt über fünf WTIVs und hat zwei weitere zur Ablieferung in den Jahren 2024 und 2025 in Auftrag gegeben. Nicht zum künftigen Kerngeschäft gehörende Schiffe sollen verkauft werden, heißt es.

Neue Verträge

Neue Verträge haben in den vergangenen Monaten den Auftragsbestand bei Cadeler gestärkt. Im April unterzeichnete die Reederei zwei große Verträge mit Ørsted für den Offshore-Windpark »Hornsea 3« mit einem Gesamtwert von 500 bis 700 Mio. €. Einer davon wird die Installation von Windturbinengeneratoren für die Hälfte des Windparks sein. Zu den weiteren Verträgen, die im vergangenen Halbjahr unterzeichnet wurden, gehört der Vertrag mit Siemens Gamesa über die Installation von 26 WEA im Windpark »Aflandshage« in Dänemark im Jahr 2026.

Prognose nach oben korrigiert

Angesichts der guten Zahlen erhöhen die Dänen die Umsatzprognose für 2023. Es wird erwartet, dass er zwischen 95 und 103 Mio. € liegen wird. Als Grund für diese Annahme wird angegeben, »dass Kunden mehr Optionen innerhalb der Verträge abrufen«.

Bis 2023 sehen die Verantwortlichen um Gleerup »günstige makroökonomische Trends und ein politisches Umfeld, das den weiteren Ausbau des Sektors der erneuerbaren Energien, insbesondere der Offshore-Windenergie, fördert«.