Wärtsilä W34DF Motor mit Technologiepaket für weniger Methanschlupf
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Die Reederei Furetank und der Motorenhersteller sehen deutliches Potenzial zur Halbierung des Methanschlupfs bei LNG-betriebenen Motoren. Dazu werden zwei Technologiepakete getestet.

Die Verringerung des Methanschlupfs ist eine entscheidende Herausforderung auf dem Weg zu LNG-betriebenen Schiffen mit null Treibhausgasemissionen. Wärtsilä und die schwedische Reederei Furetank entwickeln und testen nun gemeinsam zwei Technologien, die das Potenzial haben, den ungewollten Methanausstoß zu halbieren. [ds_preview]

Der Betrieb von Schiffen mit LNG/LBG bringt im Vergleich zu herkömmlichem HFO viele Vorteile mit sich, da die Emissionen von CO2, NOx, SOx und schädlichen Partikeln reduziert werden. Ein viel diskutierter Nachteil ist jedoch der Methanschlupf: die Freisetzung von unverbranntem Gas, das in den Motoren nicht vollständig verbrannt wird.

Obwohl die Verbrennungsrate im Allgemeinen hoch ist und der Methanschlupf nur einen sehr kleinen Teil des verbrauchten Kraftstoffs ausmacht, ist Methan ein stärkeres Treibhausgas als CO2. Daher ist dieser Schlupf die größte technische Herausforderung, die es bei gasbetriebenen Schiffen zu bewältigen gilt; eine Herausforderung, der Wärtsilä und Furetank nun begegnen.

Zwei Ansätze gegen Methanschlupf

Zwei technische Lösungen wurden in den Tankern der Vinga-Serie von Furetank getestet. Eine davon ist ein von Wärtsilä entwickeltes Paket zur Reduzierung von Treibhausgasen (THG) für Zweistoffmotoren. Das THG-Paket steuert den Motor aktiv, während er unter anspruchsvollen Bedingungen wie Manövrieren, rauem Seegang oder schwankender Kraftstoffqualität arbeitet. Auf diese Weise wird die Verbrennung optimiert und der Ausstoß unverbrannter Gase minimiert.

Die andere Lösung ist das »Low Load Optimization«-Paket, das den Methanschlupf bei niedriger Motorlast reduziert, zum Beispiel bei Hafenarbeiten wie Be- und Entladen. Dieses Paket gleicht die Belastung der einzelnen Motorzylinder aktiv aus und optimiert so den Gesamtwirkungsgrad des Motors auch bei niedriger Last.

Die Tests, die sowohl im Labor als auch auf See durchgeführt wurden, zeigen vielversprechende Ergebnisse. Der Methanschlupf konnte um 45-50% reduziert werden. Die Funktionalität wird in die Vinga-Schwesterschiffe implementiert, die derzeit auf der China Merchants Jinling-Werft in Yangzhou gebaut werden, und in alle früheren Schiffe der Serie nachgerüstet.