HMM, Containerschiff
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Der Verkauf der südkoreanischen Linienreederei HMM in private Hände ist auf der Zielgeraden. Jetzt wurde ein Konsortium als bevorzugter Bieter ausgewählt.

Die staatliche Korea Development Bank (KDB) und die Korean Ocean Business Corp. hatten im letzten Monat ein letztes Bieterverfahren für ihre Mehrheitsbeteiligung an HMM durchgeführt. Im Rennen waren noch das Konsortium des Lebensmittelkonzerns Harim (mit seinem Schifffartsarm Pan Ocean) mit dem Private-Equity-Fonds JKL Partners und die Dongwon Group.

Das von Harim geführte Konsortium bot nach Informationen der südkoranischen Nachrichtenagentur Yonhap rund 4,92 Mrd. $ für die zum Verkauf stehenden 398,8 Millionen Aktien, die die KDB sieben Jahre zuvor durch einen Tausch von Schulden gegen Aktien erworben hatte. Dongwon soll zwar etwas mehr geboten haben, allerdings konnte das Konsortium Harim-JKL Partners wohl bei anderen Faktoren punkten, unter anderem bei der Bewertung der Finanzierung der Übernahme. Die Transaktion soll in der ersten Hälfte des nächsten Jahres abgeschlossen werden.

2013 hatte die KDB 6,8 Bio. Won an Staatsmitteln in die in Schwierigkeiten geratene Hyundai Merchant Marine eingebracht, 2017 übernahm die Bank die Kontrolle, gründete die Korean Ocean Business Corp. und unterstützte die nun in HMM umbenannte Reederei bei der Bestellung neuer Schiffe, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. 2020 machte HMM erstmals seit neun Jahren wieder Gewinn, das Rekordergebnis von 2022 gab dann den erneuten Anstoß für einen neuen Privatisierungsversuch. Auch Hapag-Lloyd hatte zwischenzeitlich für HMM geboten, war als ausländischer Bieter aber schnell vom Verfahren ausgeschlossen worden.

Zur Harim Group gehört die Reederei Pan Ocean, mit 301 Schiffen Südkoreas größte Bulker-Reederei.