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Mit dem traditionellen Wurf einer Champagnerflasche ist die »Liselotte Essberger« heute in Hamburg getauft worden.

Nach der Ablieferung hatte sich der Chemikalientanker-Neubau auf den Weg von China durch den Suezkanal und das Mittelmeer nach Europa gemacht.[ds_preview]

Es war die längste Jungernfahrt in der Geschichte der Reederei John T. Essberger, wie Unternehmenschef Eberhard von Rantzau bei der Taufe sagte. Am Cruise Center Altona wurde »Liselotte Essberger« heute von Greet Verheyden, Logistik-Managerin von Borealis, einem Kunden der Reederei getauft. Die Patin wünschte dem Schiff Glück und ließ die Flasche gegen den Rumpf knallen.

»Liselotte Essberger« ist das erste Schiff einer Viererserie, die von China Merchants Jinling Shipyard in Yangzhou am Yangtse gebaut wurde. Der zweite Neubau wurde ebenfalls bereits abgeliefert.

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»Liselotte Essberger« unmittelbar vor der Taufe in Hamburg (© Michael Meyer)

Es ist bereits das fünfte Schiff dieses Namens in der fast einhundertjährigen Geschichte des Unternehmens. Derzeit beschäftigt die Reederei 32 moderne Chemikalientanker und zwei Containerschiffe. Die Chemikalientanker werden in einem Pool mit der norwegischen Reederei Stolt-Nielsen unter dem Namen E&S Tankers eingesetzt.

Die Namensgeberin Liselotte von Rantzau-Essberger (1918–1993) war die Tochter des Reedereigründers John T. Essberger. Sie stand 30 Jahre lang an der Spitze des Unternehmens.

Dank an Essberger-Finanzpartner und Co-Investor

Als Hauptantrieb dient ein Dual-Fuel-Motor von MAN mit 3.180 kW, der je nach Bedarf mit Marine Gas Oil (Diesel) oder Flüssiggas (LNG) betrieben werden kann. »Das kostet einige Millionen mehr, aber wir haben es für unsere Kunden und für alle gemacht«, sagte von Rantzau. Er dankte den Finanzierungspartnern Credit Suisse und Berenberg Bank sowie dem Co-Investor Sächsische Ärzteversorgung.

Bei dem Neubau handelt es sich um einen Chemikalientanker mit 16 Tanks aus Edelstahl. Das mit Eisklasse 1A ausgewiesene Schiff ist gut 116 m lang, 18 m breit und wird von einer 15-köpfigen Crew gefahren.

Der an Deck stehende Tank für das Flüssiggas hat ein Fassungsvermögen von 350 m³. Das reicht für eine Strecke von etwa 4.200 sm. Der Bau des Schiffes wird im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt 1,58 Mio. € durch das Bundesverkehrsministerium gefördert. Das Geld wurde zur teilweisen Kompensation der Mehrkosten für den LNG-Antrieb des Schiffes gewährt, heißt es.