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Es ist ein Spiel der Kräfte, überschattet von den Ereignissen in der Ukraine und den Corona-Ausbrüchen in China. Die Märkte reagieren mit Zurückhaltung.[ds_preview]

So bleiben neue Abschlüsse rar, in einigen Fällen wird nicht einmal die vereinbarte Ratenhöhe genannt. Tendenziell zeigt die Kurve leicht abwärts, aber in einer für die Jahreszeit durchaus üblichen sanften Neigung.

Als Beispiel dafür mag ZIM dienen: Der israelische Carrier hat sich in der vergangenen Woche gleiche sechs Wide Beams mit jeweils 5.500 TEU gesichert, die erst noch gebaut werden müssen. Für die von MPC Capital (4) und dem Oslo-Ableger MPC Container Ships (2) gecharterten Schiffe wurde bei einer zugegeben langen Laufzeit von 7 Jahren ab Mitte 2023 eine Durchschnittsrate von 39.000 $/Tag vereinbart. Das ist, gemessen am aktuellen Niveau, eher wenig. Der New ConTex weist für ähnlich große Bestandsschiffe (5.700 TEU) bei einer 12-Monats-Periode immerhin 124.000 $/Tag aus.

 

Im New ConTex haben erstmals seit November die Tagespreise über alle Segmente hinweg nachgegeben. Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler veröffentlichte Index beendete Woche bei 3.545 Punkten und damit leicht mit -0,9% im Minus. Das aktuelle Ratenniveau liegt trotz der jüngsten Rückgänge aber noch um 2,5% besser als im Februar und gut 200% über dem Vorjahresniveau.

Von einem Einbruch ist der Markt somit weit entfernt, auch wenn sich die Linienreedereien zuletzt zurückgehalten haben. Das Angebot an Schiffen bleibt auf einem historischen Tiefstand. Die Nachfrage bleibt bestehen, durch den Corona-Ausbruch in Schanghai dürften sich die Knappheit bei der Tonnage aufgrund der langen Wartezeiten vor dem weltgrößten Containerhafen sogar eher noch verstärken. Ein im Mai freiwerdender Baby-Panamax von PIL wurde jedenfalls umgehend von SM Line für 4 Jahre auf dem Niveau von »last done« unter Vertrag genommen, berichten Makler.

Leichtes Auf und Ab bei den Frachtraten

Relativ stabil halten sich die Frachtraten auf den wichtigsten Handelsrouten. Zwischen Asien und der US-Westküste ging es im FBX von Freightos um -1% auf 15.811 $/FEU licht nach unten, während es zur US-Ostküste einen Aufschlag von 2% auf 17.638 $/FEU gegeben hat. Die Corona-Einschränkungen in Shenzhen und zuletzt in Schanghai dürften das anhaltend hohe Ratenniveau eher stabilisieren.

In allen anderen Fahrtgebieten blieben die Preise annähernd auf ihrem vorigen Niveau, auch wenn sich die Kurve zwischen Asien und Nordeuropa inflationsbedingt leicht neigt. Seit Ende Januar ging es insgesamt um 20% auf jetzt 12.050 $/FEU abwärts und damit auf den niedrigsten Stand seit Juli 2021. Der Gesamtindex FBX verharrt unverändert bei 9.428 $/FEU.

Deutlich stärkere Ausschläge zeigt der WCI von Drewry. Der Index sank deutlich um -3,8% auf jetzt 8.152,09 $/FEU, liegt aber immer noch um 67% höher als in der gleichen Woche des Vorjahres. Zwischen Schanghai und Los Angeles gab es Einbußen von -8% oder 814 $ auf 9.112 $/FEU. Nach New York lag der Anstieg bei +6% oder 730 $ auf 11.531 $/FEU. Die Raten auf den Strecken ex Asien ins Mittelmeer und nach Rotterdam gaben 2% auf 11.966 $/FEU bzw. 1% auf  11.099 $/FEU nach. (KF)