Die Auswirkungen des Nationalurlaubs in China auf [ds_preview]die Seefrachtmärkte diese Woche waren geringer als erwartet. Im Dry-Bulk-Segment konnten die Capesize-Frachter sogar den Abwärtstrend am Spotmarkt umkehren und deutliche Ratensteigerungen durchsetzen. Ihre Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft kletterte seit Wochenanfang von rund 12.700 auf 14.443 $/Tag (Stand gestern, 06.10.). Obwohl die Nachfrage der großen Eisenerzlieferanten Chinas nach Schiffsraum diese Woche etwas nachgelassen hat, sitzen die Capesize-Eigner dank eines knappen Tonnageangebots im Atlantik wie im Pazifik gegenüber den Befrachtern am längeren Hebel. Für Reisen von Westaustralien nach China kletterten die Frachten auf bis zu 6,20 $/t, und für Rundreisen ab Fernost über Brasilien zurück nach Fernost kletterte die Zeitcharterrate auf rund 10.300 $/Tag. „Alles in allem ein starker Trend trotz der Feiertage in China“, kommentierte der norwegische Makler Fearnleys.
Für Panamaxe, Supramaxe und Handysize-Bulker waren die Bedingungen weniger günstig. Ein Rückgang der Charteranfragen sorgte zwar für Druck, führte aber letztlich nur zu geringen Einbußen. Für Panamaxe fiel der Durchschnittsertrag im Spotgeschäft laut Baltic Exchange auf 5.645 $/Tag, für Supramaxe und Handysize-Typen verschlechterte sich das Niveau marginal auf 7.090 bzw. 5.979 $/Tag.
An den Tankermärkten verlief die Entwicklung je nach Größenklasse noch gegensätzlicher. Während sich die Tageserträge der VLCC auf der Rennstrecke vom Persischen Golf nach Fernost bis gestern auf gut 36.000 $ nahezu verdoppelten, verzeichneten die Suezmax-Tanker auf der Benchmark-Route von Westafrika zur US-Ostküste einen Einbruch von rund 38.000 auf rund 22.400 $/Tag. Die Supertanker profitieren Maklerangaben zufolge von erhöhten chinesischen Rohöleinfuhren. Neben Lieferungen aus den arabischen Staaten soll China aktuell auch verstärkt VLCC-Ladungen aus Westafrika ordern, was zu längeren durchschnittlichen Reisedauern für VLCC führt und die Kapazitäten verknappt. (mph)
