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2017 war ein Rekordjahr für Fusionen und Übernahmen in der Transport- und Logistikbranche. Auch in der Schifffahrt hält die Konsolidierung an, allerdings hat sich das Volumen der Transaktionen insgesamt verringert.

Für die Reedereien sei das vergangene Jahr von anhaltend schwieri[ds_preview]gen Marktbedingungen geprägt gewesen, schreibt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in ihrer jüngsten Analyse. Die Container-, Bulk- und Tankschifffahrt kämpften weiterhin mit Überkapazitäten und kaum auskömmlichen Charterraten. 2017 seien daher in zahlreichen Segmenten weitere Konsolidierungsprozesse angestoßen worden.

Die Anzahl der Deals stieg von 55 im Jahr 2016 auf 76. Der Gesamtwert der Transaktionen blieb mit 22 Mrd. $ deutlich hinter dem Wert des Vorjahres (35 Mrd. $) zurück. »Das erfolgskritische Thema für die Schifffahrt wird 2018 der Zugang zum Kapitalmarkt. Denn nahezu alle schiffsfinanzierenden Banken haben ihre Angebote im vergangenen Jahr weiter abgebaut«, warnt André Wortmann, Leiter M&A im Geschäftsbereich Transport & Logistik bei PwC.

Weltweit seien 271 Deals ab einem Volumen von 50 Mio. $ angekündigt worden und damit deutlich mehr als in den Vorjahren. Der Gesamtwert der Transaktionen lag mit 134 Mrd. $ ebenfalls weit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Transaktionsgeschehen dynamisch

Mit einem Transaktionsvolumen von 70 Mrd. $ liegt Europa im regionalen Vergleich erstmals seit 2012 wieder an der Spitze (Asien: 69 Mrd. $; Nordamerika 24 Mrd. $). Der Hauptgrund: Europäische Unternehmen waren 2017 an neun der insgesamt 18 Mega-Deals ab 1 Mrd. $ beteiligt, darunter sechs Transaktionen mit europäischen Infrastruktur-Targets.

Deutscher M&A-Markt gewinnt an Fahrt

2017 hält die im Vorjahr wahrgenommene Belebung des M&A-Geschäfts in Deutschland weiter an. Es wurden insgesamt 97 Deals angekündigt, an denen deutsche Unternehmen beteiligt waren oder sind (2016: 91; 2015: 60). In diese Betrachtung fließen allerdings auch Deals von weniger als 50 Mio. $ Volumen ein. 20 der 28 Outbound-Deals (deutscher Käufer, ausländisches Zielunternehmen) betreffen Targets in Europa, etwa gleichverteilt auf Passagier- und Frachtsegmente. »Ausgehend von einem wirtschaftlich stabilen Heimatmarkt mit günstigen Finanzierungsbedingungen streben deutsche Akteure eine Ausweitung ihrer Marktanteile in Europa an«, erklärt Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC.