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Die traditionsreichen ehemaligen Nordseewerke in Emden stehen weiter vor einer sehr ungewissen Zukunft. Nach dem dritten Insolvenzantrag verlief ein erstes Krisentreffen ergebnislos. Ein weit[ds_preview]erer Partner ist offenbar abgesprungen.

Niedersachsens Ministerpräsident Bernd Althusmann von der CDU hatte sich zu einem Besuch in Emden angekündigt. Er sprach mit der Unternehmensspitze der insolventen Nordseewerke Emden Shipyards (NES), Oberbürgermeister Bernd Bornemann und Vertretern der Gewerkschaft. Offenbar gab es keinen Durchbruch. Althusmann bezeichnete die Situation nach dem Gespräch als »nach wie vor ernst«.

Dem Unternehmen bleiben nun nach Ansicht des Minister drei Möglichkeiten für die Zukunft, berichtet der NDR: Insolvenz, neuer Investor oder neue Aufträge. Vor wenigen Tagen hatte die Geschäftsleitung angekündigt, das Geschäft mit Marine-Aufträgen auszubauen, möglicherweise mit neuen Partnern der deutschen Werftbranche. Ob das angesichts des harten Wettbewerbs ein realistisches Szenario sein könnte, ist unklar. Althusmann betonte allerdings die Eile. Maximal sechs Wochen habe man Zeit, eine tragfähige Lösung zu finden.

Bei der 2015 neu gegründeten NES arbeiten dem Vernehmen nach derzeit noch knapp über 80 Beschäftigte – von einstmals mehreren tausend. Nachdem das Unternehmen mit dem Bau von Teilen für Offshore-Windparks und Stahlbauteilen gescheitert war, waren die 1903 gegründeten, 1974 von Thyssen übernommenen und 2010 wieder verkauften Nordseewerke 2016 in den Schiffbau zurückgekehrt. Zuletzt hatte NES Segmente für die Meyer Werft gefertigt. Unbestätigten Berichten zufolge soll es Probleme bei Lieferterminen und Qualität gegeben haben, so dass die Papenburger den Vertrag im Herbst nicht verlängern wollen.