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Trotz einem scharfen Gewinnrückgang kehrt der norwegische Gegenseitigkeitsversicherer Norwegian Hull Club (NHC) – eine der führenden Adressen im Seekaskogeschäft – mehr als die Hälfte seines Überschusses an die Mitglieder aus

[ds_preview]Wie der Club in Bergen mitteilt, werden 7,5% der für 2018 gezahlten Prämie erstattet. Die Entlastung beläuft sich für die versicherten Mitglieder auf zusammen 5,7 Mio. $. Bereits in den Jahren 2016 und 2014 hatte der NHC nach hohen Gewinnen 5% bzw. 7,5% der Prämie zurückgezahlt. Dabei war 2018 finanziell gar kein so gutes Jahr. Der Vorsteuergewinn fiel auf 9,9 Mio. $, von 29,8 Mio. $ im Vorjahr.

Norwegian Hull

Schuld daran waren aber nicht Schadenskosten, sondern der Einbruch der Kapitalerträge, wie ihn die meisten Versicherer erlebt haben. Die Investmenteinnahmen stürzten von fast 36 Mio. $ im Vorjahr auf nur noch 1,6 Mio. $. Dafür verzeichnete der NHC aber im versicherungstechnischen Kerngeschäft das beste Ergebnis seit 3 Jahren mit einem Überschuss von 8,2 Mio. $. Einerseits gingen die Schäden spürbar zurück, zum anderen ging es mit den Prämieneinnahmen endlich wieder hoch – auf 141,2 Mio. $ (netto) gegenüber 137 Mio. $ (netto) im Vorjahr.

Der Verein geht davon aus, dass der Seeversicherungsmarkt nach mehreren »weichen« Jahren jetzt die Wende geschafft hat. Seit der zweiten Jahreshälfte 2018 hätten die Seekaskoprämien deutlich angezogen, was vor allem an einer Kapazitätsverknappung im englischen Markt liege. So haben mehr als ein Dutzend Syndikate der Versicherungsbörse Lloyd’s of London ihre Aktivitäten im »Marine«-Segment zurückgefahren oder komplett eingestellt. Der Überfluss an Risikokapital, der die Märkte über zehn Jahre geprägt habe, nehme jetzt ab – zumindest im Segment der Erstversicherer, erklärte Hans Christian Seim, CEO des NHC. Im Rückversicherungsgeschäft sei die Marktverhärtung noch nicht so ausgeprägt. (mph)