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Die chinesische Containerreederei Cosco – Nr. 3 im Weltmarkt – arbeitet an ihrem Liniennetzwerk. Davon profitieren dürfte vor allem der belgische Hafen Zeebrugge.

Es soll neue Anläufe im Nordrange-Hub geben, die Zeebrugges Status als Drehkreuz stärken. Abgewickelt werden die Dienste am CSP Zeebrugge Terminal, das im September 2017 von APM Terminals übernommen wurde. Im Juli 2018 wurde eine 10%ige Beteiligung an CMA CGM verkauft.

Der Fernost-Europa Dienst NEU1 der OCEAN Alliance soll erstmals am 11. Mai in Zeebrugge bedienen und Rotterdam als Hauptdrehkreuz Nordeuropas auf diesem Dienst ersetzen, heißt es im aktuellen Marktbericht vom Branchendienst Alphaliner. Eingesetzt werden elf Cosco-Schiffe zwischen 19.000-21.000 TEU.

»Die zusätzlichen Anläufe von COSCO in Zeebrugge dürften den Status des Hafens als wichtiger Umschlagplatz wiederherstellen, nachdem er seit 2010 kontinuierlich Marktanteile an seine nordeuropäischen Konkurrenten verloren hat«, schreiben die Analysten.

Die neue Rotation führt nach Felixstowe, Zeebrugge, Gdansk, Wilhelmshaven, Piräus, Port Kelang, Hongkong, Shanghai, Ningbo, Xiamen, Yantian und Singapur. Bei Cosco läuft der Service unter AEU1, bei der Tochter OOCL als LL1. Der Anlauf ergänzt die Abdeckung in Zeebrugge, die bislang über den NEU3/AEU7-Dienst gewährleistet war und ist. Dort setzt Cosco zehn Frachter zwischen 13.300 und 14.500 TEU ein. Die sechs Schiffe von Evergreen, die früher auf der NEU3/AEU7 eingesetzt wurden, sollen auf den neu gestarteten Dienst NEU7/CES verlagert werden, der elf Schiffe mit 13.800-14.000 TEU umfasst. Die Rotation von NEU3/AEU7 werde ab Mai verkürzt, angelaufen werden – in zehn statt in elf Wochen – Piräus, Hamburg, Rotterdam, Zeebrugge, Felixstowe, Singapur, Yantian, Xiamen, Nansha, Hongkong, Yantian, Cai Mep und Port Kelang.

Die »Delphis Bothnia« bietet Platz für fast 2.000 Standardcontainer
Die »Delphis Bothnia« bietet Platz für fast 2.000 Standardcontainer. © Wägener

Neben den Fernost-Verbindungen soll Zeebrugge zusätzlich von Veränderungen im Shortsea-Verkehr profitieren. So wird der Hafen ab Mitte Mai in den Ostsee-Dienst RFS eingebunden, der unter anderem eine Verbindung mit St. Petersburg ermöglicht. Eingesetzt werden die 1.924-TEU-Charterschiffe »Delphis Bothnia« und »Delphis Gdansk«, die speziell als »Kielmax«-Schiffe entwickelt wurden.

»Es wird erwartet, dass Cosco weitere Veränderungen in ihrem innereuropäischen Netzwerk vornehmen wird, da sie Zeebrugge als europäische Drehscheibe nutzt und plant, kurzfristig neue Verbindungen Zeebrugge-Dublin und Zeebrugge-Bilbao zu organisieren«, heißt es im Marktbericht weiter. Bemerkenswert sei, das die Reederei im März auch einen zusätzlichen Nordeuropa – Ostsee Dienst »RFS4« eingerichtet hatte, mit dem der Expansionskurs in Europa fortgesetzt wird. Dort allerdings wird Rotterdam bedient, mit »Alexander B« (1.223 TEU) und »Escape« (1.436 TEU).