Die USA wollen ein Bündnis zum Schutz von Schiffen im Persischen Golf schaffen. Tanker sollen künftig von Militäreinheiten eskortiert werden. Gesucht werden noch Bündnispartner.[ds_preview]

Nach Angriffen auf Tanker im Golf von Oman wollen die USA ihre Pläne für eine internationale Koalition zum Schutz von Handelsschiffen in der Region vorantreiben. Das Pentagon habe dazu einen konkreten Plan entworfen, sagte US-Generalstabschef Joseph Dunford laut Medienberichten.

Die US-Marine will laut Dunford Patrouillen-Schiffe in die Risiko-belasteten Gewässer wie etwa die Straße von Hormus entsenden oder Einheiten der Kolaition mit Informationen der Nachrichtendienste unterstützen. Handelsschiffe sollen demnach künftig von Militärschiffen eskortiert werden, im Idealfall aus dem Herkunftsland, heißt es.

Der US-Sondergesandte für den Iran, Brian Hook, hatte jüngst darauf hingewiesen, dass die Gefährdung der Schifffahrt in der Region nicht nur die Produzenten am Golf, sondern auch europäische und asiatische Verbraucher treffe. Täglich passieren rund 16,8 Mio. Barrel an Rohölt die Straße von Hormuz, drei Viertel der Menge sei für Asien bestimmt, heißt es. Auch die EU-Mitgliedsländer seien vor allem bei Mitteldestillaten einschließlich Kerosin und Diesel stark von den Raffinerien des Nahen Ostens abhängig.

Der Großtanker »Pacific Voyager«, der unter der Flagge der Isle of Man fährt und von BP eingechartert ist, wurde bereits gestern von einem englischen Kriegsschiff durch die Straße von Hormuz geleitet. Klare Zusagen anderer Länder für eine Beteiligung an dem UN-initiierten Bündnis liegen allerdings noch nicht vor.

Nach Anschlägen auf zwei Tanker wachsen die Spannungen in der Region. Die USA machen den Iran für die Attacken verantwortlich. Die Führung in Teheran bestreitet das. Britische Spezialkräfte hatten jüngst einen iranischen Tanker gestürmt und festgesetzt, weil die Ladung angeblich für Syrien bestimmt war und damit ein Verstoß gegen bestehende Sanktionen vermutet worden waren. Iran hatte daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht.