Das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 war für den Pananakanal in Bezug auf die durchquerte Tonnage ein neuer Rekord
Foto: ACP
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Durch eine Dürreperiode verursachte Niedrigwasserstände sorgen im Panamakanal derzeit für die Beschränkung des Tiefgangs.

Schiffe, die die neuen Schleusen befahren, dürfen wegen der niedrigen Wasserstände derzeit nur einen Tiefgang von 13,40 m haben, so die Panama Canal Authority. Die Einschränkungen würden vor allem Containersc[ds_preview]hiffe betreffen.

Die Restriktionen würden voraussichtlich auch in den kommenden Wochen in Kraft bleiben, »bis die Regenfälle zunehmen«, sagt Jorge Luis Quijano, CEO der Panama Canal Authority.

Man habe bereits die Möglichkeit geprüft, weitere Schleusen für noch größere Schiffe zu bauen. Die Nachfrage würde ein solches Vorhaben in den kommenden zehn bis 15 Jahren jedoch wahrscheinlich nicht rechtfertigen, so Quijano.

Weniger Verkehr wegen Handelsspannungen

Unterdessen berichten die Panamaer von einbrechenden Verkehren von den USA nach China. Grund sei die angespannte Lage zwischen beiden Ländern. Die Asiaten hätten ihre Importe von amerikanischen Lebensmitteln und Kraftstoff reduziert, berichtet Quijano. Aufgrund des Konflikts habe Japan China mittlerweile als zweitgrößten Nutzer des Kanals verdrängt, während US-Unternehmen die größten Kunden des Kanals blieben.

China fokussiert sich bei Gas nunmehr eher auf Länder wie Katar und Trinidad und Tobago und bei Soja auf Brasilien. »Dies ist ein größerer Nachteil für die USA, da China die gleichen Produkte jetzt anderswo kauft«, sagt Quijano.

Der Kanal prognostiziert für dieses Geschäftsjahr einen Umsatz von 3,2 Mrd. $, ein Plus von 2 % gegenüber 2018. Ohne den Handelsstreit, der den Verkehr von den USA nach China seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres im Oktober um rund 8 Mio. t reduziert hat, wäre das Ergebnis besser ausgefallen, so Quijano. Durch den Kanal, die wichtigste Route von der Ostküste der USA nach Asien, wurden im Geschäftsjahr 2018 78 Mio. t transportiert.

Mehr LNG-Carrier wegen neuer Terminals?

Quijano sagt, dass der Streit zwischen den USA und China den Kanal mehr Geld kosten könnte, wenn die Spannungen anhielten. Gleichzeitig könnte die Wasserstraße durch neue LNG-Terminals, die in den kommenden Monaten in den US-Bundesstaaten Georgia und Texas ans Netz gehen sollen, einen Schub erhalten. Dies könnte zu einer wachsende Nachfrage aus Japan und Südkorea führen.