Ursula von der Leyen, hier noch als Bundesverteidigungsministerin (Foto: Scheer)
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Als neue Chefin der EU-Kommission hat Ursula von der Leyen ihre Vorstellungen für das künftige »Kabinett« vorgestellt. In der Schifffahrt trifft sie damit auf explizites Wohlwollen.

»Im Namen der Schifffahrtsindustrie in der gesamten EU« begrüßte jetzt der Verband der europäischen Reeder ECSA nachdrücklich den Entwurf der CDU-Politikerin und ehemaligen deutschen Bundesverteidigungs-, arbeits- und familienministerin.

Präsidentin von der Leyen schaffe »einen Präzedenzfall«, indem sie die Arbeitsweise der Kommission revolutioniert, indem sie sich auf Themen und nicht auf die Hierarchie konzentriere, so das deutliche Statement von ECSA-Generalsekretär Martin Dorsman. »Wir unterstützen ihr Ziel, das zukünftige Kollegium in seinem Entscheidungsprozess kohärenter zu gestalten. Insbesondere das neue Prinzip “One In, One Out” wird dazu beitragen, den Verwaltungsaufwand für Bürger und Unternehmen zu verringern«, so der Verbandsvertreter.

Dorsman, ECSA
Martin Dorsman (Foto: ECSA)

Die europäische Schifffahrt will den Angaben zufolge aktiv dazu beitragen, dass von der Leyen im Rahmen des »European Green Deal« das Ziel verfolgt, die EU zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. Die Schifffahrt sei bereits ein nachhaltiger Verkehrsträger, und man sei entschlossen, noch in diesem Jahrhundert so schnell wie möglich klimaneutral zu werden, hieß es.

Auf explizite Zustimmung stießen die Vorschläge, die Rumänin Rovana Plumb als Verkehrskommissarin, Phil Hogan als Handelskommissar sowie Frans Timmermans und Margrethe Vestager zu Vizepräsidenten der Kommission zu machen.

Ob die Kommission künftig tatsächlich nach den Wünschen von der Leyens aufgestellt sein wird, ist allerdings noch nicht zu 100% sicher. Gegen einige Kandidaten gibt es zum Teil deutliche Vorbehalte, beispielsweise gegen die designierte Verkehrskommissarin Plumb, die sich dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs ausgesetzt sieht.

»Als Betreiber des internationalen Seeverkehrs der EU im Bereich des Fracht-, Personen- und sonstigen Dienstleistungsverkehrs freut sich die europäische Schifffahrtsindustrie auf die Zusammenarbeit mit der neuen Kommission, um die besten Strategien zu entwickeln, die der Branche helfen, ihre Ziele zu erreichen. 76% des Außenhandels der EU werden auf dem Seeweg abgewickelt, und 40% der Weltflotte werden von europäischen Reedern kontrolliert. Die europäische Schifffahrt ist angesichts der globalen Herausforderungen ein geostrategischer Vorteil für die EU«, schreibt der EVSA-Verband weiter.