Der größte P&I Club der International Group hat sich im bisherigen Jahresverlauf gut geschlagen. Für nächstes Jahr wird erneut auf eine generelle Prämienanhebung verzichtet.
Für den Marktführer unter den P&I Clubs, Gard, entwickelt sich das [ds_preview]Zeichnungsjahr 2019/20 erfreulich. So meldet der Versicherer für die ersten sechs Monate (per 20.08.) einen Überschuss von 65 Mio. $, mehr als doppelt so viel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum (27 Mio. $). Zwar haben sich die Schadenquoten gegenüber dem Vorjahr erheblich verschlechtert, doch dafür konnten die Kapitalerträge um gut ein Drittel auf 58 Mio. $ gesteigert werden.
»Die Periode hat ein gutes finanzielles Ergebnis gebracht bei steigenden Prämien trotz Preisdrucks bei P&I, einer ausgeglichenen Schaden-Kosten-Quote und starken Investmenterträgen«, erklärte Chief Executive Officer Rolf Thore Roppestad. Dank desm erneuten Überschuss und einer nach wie vor hohen Kapitalisierung verzichtet Gard bei den anstehenden P&I-Prolongationen (20.02.) wie in den Vorjahren auf eine allgemeine Beitragsanhebung.
Das technische Ergebnis fiel mit 13 Mio. $ deutlich geringer aus als im Vorjahr. Die Schaden-Kosten-Quote (Schäden und administrative Kosten ggü. Prämieneinnahmen) über alle Segmente stieg von 78% auf 96% an. Laut Halbjahresbericht war die Quote für den P&I-Bereich mit 101% zwar defizitär, aber nach wie vor unter dem Zielwert von 105%. Gards Strategie besteht darin, die P&I-Sparte mit Gewinnen aus Kapitalanlagen und der Seekasko- und Offshore-Versicherung (»Marine«) zu bezuschussen. Letztere warf trotz der nach wie vor schwierigen Marktlage einen Segmentgewinn von 16 Mio. $ ab.
Das Kapitalpolster ist trotz dem verbesserten Zwischenergebnis aber deutlich gegenüber dem Vorjahr geschrumpft, von 1,26 auf 1,21 Mrd. $. Grund: Gard hatte für das Gesamtjahr 2018/19 einen Verlust ausgewiesen und trotzdem noch auf Prämieneinschüsse verzichtet, um die Mitglieder zu entlasten. (mph)
