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Mit Hilfe eines Rechtsgutachtens will die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den in Wilhelmshaven geplanten LNG-Umschlag verhindern.

Zuvor war von der beauftragten Rechtsanwältin [ds_preview]schon die geplante Anlage in Brunsbüttel als »nicht genehmigungsfähig« eingestuft worden. In beiden Fällen argumentiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) mit dem »Störfallrecht«, also möglichen Auswirkungen auf die Umwelt. Derzeit werden LNG-Umschlaganlagen sowohl in Wilhelmshaven als auch in Stade, Brunsbüttel und Rostock vorangetrieben – das Rennen gilt als offen.

In Wilhelmshaven plant Uniper mit Unterstützung von MOL eine sogenannte Floating Storage and Regasification Unit“ (FSRU) in der Außenjade für den Import von Flüssigerdgas. Auch Exxon Mobil als Ankerkunde steht in den Startlöchern. Die Anlage soll 2023 in Betrieb gehen, MOL will demnach das schwimmende Terminal finanzieren und betreiben. Die Kapazität des Terminals soll 10 Mrd. m³ im Jahr betragen, soll dem Vernehmen nach aber bis 40 Mrd. m³ ausgebaut werden.

Genehmigung soll beantragt werden

Aktuell arbeite die Uniper-Tochter LNG Terminal Wilhelmshaven an den Genehmigungen, heißt es auf Anfrage der HANSA. Die Unterlagen sollen im 2. Quartal 2020 vorgelegt werden. »Das Interesse ist sehr groß, über aktuelle Interessenten kann aus Wettbewerbsgründen leider keine Auskunft gegeben werden«, heißt es. Die Investitionskosten werden auf mehrere 100 Mio. € geschätzt.

Für die Wilhelmshavener Hafenwirtschaft ist das LNG-Projekt von entscheidender Bedeutung für den Standort. Sie nennt die DUH-Haltung »absurd« und verweist auf den wirtschaftlichen Folgen nach dem geplanten Kohle-Ausstieg. Bis zu 600 Arbeitsplätze seien in Gefahr. Das Land Niedersachsen hat Hilfe zugesagt. Mit dem aktuell im Bundesrat verhandelten Entwurf eines Strukturstärkungsgesetzes soll der Standort Wilhelmshaven 157 Mio. € für Konversionsprojekte erhalten.