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Ein Gruppe von Banken übernimmt die verschuldete Offshore-Reederei Bourbon. Der gewaltige Schuldenberg soll in Anteile umgewandelt werden.

Die Gläubiger-Banken haben [ds_preview]mit der Société Phocéenne de Participation (SPP) eine Gesellschaft gegründet, um die angeschlagene Reederei Bourbon zu übernehmen. Ihr Rettungsplan sieht vor, Schulden in Höhe von 1,4 Mrd. € sowie Anleihen im Wert von weiteren 300 Mio. € in Anteile an Bourbon umzuwandeln. Zusätzlich soll es eine Kapitalspritze von 150 Mio. € geben, um für frische Liquidität zu sorgen.

Die börsennotierte Bourbon Corp. soll liquidiert werden. Alle Assets, wozu vor allem eine Flotte von mehr als 400 Offshore-Schiffen gehört, ginge an Bourbon Maritime und die neuen Eigentümer über, heißt es. Die Banken, die hinter dem Rettungsplan stehen, stehen für 75% der Verbindlichkeiten. Sie wollen die Reederei nach eigenen Angaben erhalten und fortführen. Auch die chinesische ICBC Leasing steht hinter dem Vorhaben, nachdem zuvor ein Sanierungsplan von CEO Jacques de Chateauvieux als Vertreter der bisherigen Eignerfamilie abgelehnt worden war.

Seit Anfang August läuft ein Insolvenzverfahren in Marseille, der Börsenhandel wurde schon vor Wochen ausgesetzt. Eine Entscheidung des Insolvenzgerichts wird am 23. Dezember erwartet.

Die Reederei – mit über 8.200 Mitarbeitern in 47 Ländern aktiv – ist bereits seit einiger Zeit in finanzieller Schieflage, nicht zuletzt aufgrund der Verwerfungen und Überkapazitäten im hart umkämpften Offshore-Markt der vergangenen Jahre.

Die Reederei Bourbon war zuletzt mit dem Unglück der »Bourbon Rhode« in die Schlagzeilen geraten. Der Hochseeschlepper war in die Ausläufer des Hurrikans »Mortimer« geraten und gesunken. Elf Seeleute starben, nur drei konnten gerettet werden.