Quelle: HANSA
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Der Trend am Bulker-Spotmarkt zeigte diese Woche eher abwärts – nur die Panamaxe konnten sich positiv absetzen. Für Rohöltanker ging es bis zur Wochenmitte aufwärts.

Der Dry-Bulk-Markt[ds_preview] verliert jetzt mehr und mehr an Schwung, was vor allem zu Lasten der größten Frachter geht. So sackte der Baltic Dry Index (BDI) bis gestern um fast 12% gegenüber der Vorwoche auf 1388 Punkte ab. Als einzige Schiffsklasse konnten die Panamaxe jedoch weitere Steigerungen erzielen und ihre Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft um 8,5% auf 12.681 $/Tag verbessern.

Schiffsmakler berichteten von einer guten Tonnagenachfrage vor allem im US Golf, an der Ostküste Südamerikas und in Indonesien (Kohle). Für Ausreisen von Europa nach Fernost kletterte die Index-Rate deutlich auf rund 20.400 $/Tag. So nahm das US-Handelshaus Bunge die 2013 gebaute »NBA Magritte« (82.099 tdw) ab Gibraltar für einen Kohle-Trip nach Indien via US-Ostküste zu 21.000 $/Tag unter Vertrag. Für Getreideverschiffungen ex Ostküste Südamerikas zog das Niveau auf 14.750 $/Tag plus 475.000 $ Ballastbonus an.

Im Capesize-Segment brach das Ratenniveau hingegen um 22,5% auf rund 18.800 $/Tag ein, nachdem sich die Befrachtungsaktivität für Eisenerz ex Westaustralien und ex Brasilien gegenüber der Vorwoche deutlich abkühlte.

Maximal Seitwärtsbewegung für kleinere Schiffe

In den kleineren Klassen reichte es nur für eine Seitwärtsbewegung der Raten. Supramaxe erzielten gestern durchschnittlich 9.552 $/Tag (+0,8%) und Handysize-Bulker (38.000 tdw) 9.136 $/Tag. Einen leicht festeren Trend verzeichneten die Supramaxe im Getreidegeschäft ex Ostküste Südamerikas. Auf den entsprechenden Index-Routen der Baltic (S5 Richtung Fernost, S9 Richtung Europa) zogen die Raten jeweils um ein paar Hundert Dollar an.

Im europäischen Shortsea-Trade für Bulk und Breakbulk kam der Aufwärtstrend diese Woche ins Stocken, wie der Branchendienst BMTI berichtet. Der European Short Sea Index der Firma legte nur marginal um 0,1% zu. Begründung: der Zustrom neuer Ladungen in Nordeuropa habe sich stark verringert.

Tanker-Markt im Plus

Der Rohöltanker-Spotmarkt lag bis gestern auf Wochensicht noch deutlich im Plus, dank klarer Verbesserungen in der ersten Wochenhälfte. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der VLCC lagen gestern bei 74.000 $/Tag (bei Einsatz von Very Low Sulphur Fuel) und damit noch 15% höher als vor einer Woche. Zu Wochenbeginn war das Niveau auf deutlich über 80.000 $/Tag angestiegen. Die Marktverhältnisse verschieben sich aufgrund nachlassender Frachtabschlüsse und zunehmender Tonnageverfügbarkeit jetzt wieder zugunsten der Charterer.

Die Suezmaxe profitierten derweil erneut von einer starken Aktivität im Atlantik. Das Ertragsniveau verbesserte sich gegenüber der Vorwoche leicht auf 54.500 $/Tag. Im Aframax-Segment ging es sogar um 16% auf 49.700 $/Tag hoch, was vor allem an der starken Nachfrage und der knappen Kapazität in der Nord- und Ostsee liegt. Dort schossen die durchschnittlichen Spoteinnahmen um 65% auf fast 126.000 $/Tag hoch, womit die Aframaxe Spitzenreiter am gesamten Tankermarkt waren.

Containerfrachtraten ziehen an

In der Containerschiffahrt zogen die Frachtraten in der Linienfahrt diese Woche erneut deutlich an – besonders auf den Routen von Fernost nach Nordeuropa und dem Mittelmeerraum. Am Chartermarkt für Schiffe überwogen die Schwächetendenzen mit leichten Rückgängen sowohl beim New ConTex als auch beim Howe Robinson Containership Index. (mph)