Spotmarkt
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Die Bulker-Charterraten zogen diese Woche leicht an. Anfragen für Getreideverschiffungen ex Ostküste Südamerikas nehmen zu.

Nach einer langen Rutschpartie hat sich der Dry-Bulk-Markt [ds_preview]diese Woche endlich stabilisiert und leichte Verbesserungen erzielt. Der Baltic Dry Index (BDI) legte auf Wochensicht um 72 auf 497 Punkte zu.

Obwohl die Quarantänemaßnahmen in China und zunehmend auch in Singapur und Südkorea die Logistik- und Charteraktivitäten weiterhin dämpfen, sollen die Ladungsströme im asiatisch-pazifischen Markt diese Woche etwas zugelegt haben. »Die Stimmung wechselt langsam in vorsichtigen Optimismus. Es scheint, als hätten die großen Bulker das schlimmste hinter sich«, kommentierte der norwegische Makler Fearnleys.

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In der Tat verzeichneten Bulker aller Größenklassen moderate Steigerungen im Spotgeschäft. Die Durchschnittsrate der Capesize-Frachter kletterte um 14% auf 2.787 $/Tag. Den größten Sprung legten die Panamaxe hin, die nach Auskunft von Maklern von steigenden Tonnagebedarfen an der Ostküste Südamerikas für März profitieren. In der Region beginnt nach der Ernte nun die Getreidexportsaison.

Die US-Agrarbehörde USDA  prognostiziert ein deutliches Wachstum beim Export von Sojabohnen in Brasilien und bei Sojamehl ex Argentinien. Die Durchschnittsrate der Panamaxe (82.000 tdw) stieg im Wochenverlauf um fast 24% auf 7.087 $/Tag.

Auf den Indexrouten im Nordpazifik und von Singapur/Busan in den Atlantik und zurück gab es überdurchschnittliche Verbesserungen. Eine klare Verbesserung markierte der Abschluss der 2012 gebauten »Lemessos Lion« (74.933 tdw, Bj. 2012) für eine Reise ex Ostküste Südamerikas in die Singapore-Japan-Range zu 13.300 $/Tag + 330.000 $ Ballastbonus. Das Schiff soll den Auftrag für Glencore zwischen 10. und 12. März antreten.

Für die kleineren Frachter mit eigenen Kränen ging es vor allem im Atlantik etwas aufwärts. Die Raten der Supramaxe (58.000 tdw) und Handysizer (38.000 tdw) verbesserten sich um 11,5% bzw. 4,5% auf 5.767 und 5.474 $/Tag. Auch die Supramaxe profitieren von einer steigenden Aktivität in Südamerika: Ihre Index-Rate für die Route von Westafrika über Ostküste Südamerikas nach Nordeuropa vervierfachte sich im Wochenverlauf auf fast 2.800 $/Tag.

Tanker stehen weiter unter Druck

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Am Tankermarkt standen die Raten diese Woche überwiegend noch unter Druck. Die VLCC konnten sich mit durchschnittlich 23.000 $/Tag etwa auf dem Niveau der Vorwoche behaupten, aber für Suezmaxe ging es um 17% auf 27.500 $/Tag runter. Die scharfe Konkurrenz durch VLCC in Westafrika und Nordamerika mache den Suezmaxen schwer zu schaffen, berichten Makler. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der Aframaxe fielen bei erhöhtem Druck auf die Raten im Mittelmeer und im US Golf um rund 2% auf 27.600 $/Tag.

In der Containerschifffahrt wirkt sich die Ladungsflaute in China aufgrund des Virus jetzt verstärkt negativ sowohl auf die Fracht- als auch auf die Charterraten aus. Der World Container Index (WCI) und der Shanghai Index SCFI für die Raten in der Linienfahrt rutschten um 6% und 2,5% ab. Der New Contex fiel um 1,7%. (mph)

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