Foto: Stena
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Die schwedische Reedereigruppe Stena will die maritime Energiewende aktiv mit vorantreiben. Dafür wurde jetzt ein Tanker erstmals mit Bio-Kraftstoff bebunkert.

In den kommenden Wochen soll an Bord[ds_preview] des MR1-Schiffs »Stena Immortal«  ein Test des Kraftstoffs, der als 100% beschrieben wird, durchgeführt werden. Der Kraftstoff ist aus gebrauchtem Speiseöl hergestellt und wird von GoodFuels im Hafen Rotterdam geliefert – ein Dienstleister, der auch mit anderen Reedereien bereits Tests durchführte.

Der Kraftstoff soll für den Normalbetrieb der Hauptmaschine genutzt werden, um die technische und operative Machbarkeit zu testen.

»Mit diesem Test wollen wir dazu beitragen, die Industrie voranzutreiben und den Weg zu einer nachhaltigeren Schifffahrt zu ebnen«, sagt Erik Hånell, Präsident und CEO Stena Bulk. Seine Reederei wolle den Kunden in Zukunft zusätzliche Optionen mit geringeren Umweltauswirkungen anbieten und zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht mit dem Kerngeschäft in Konflikt geraten muss. Mit Niederlassungen in sieben Ländern ist Stena Bulk eine der weltweit führenden Tanker-Reedereien. Das Unternehmen kontrolliert eine kombinierte Flotte von rund 115 Tankschiffen. Stena Bulk ist Teil der Stena-Gruppe, die mehr als 20.000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 8 Mrd. $ erzielt.

Die Gruppe ist bei weitem nicht die erste, die sich mit Tests von Bio-Kraftstoffen hervortut. Zu den bisherigen Reedereien, die in dieser Art aktiv geworden sind, zählen unter anderem CMA CGM, UECC, Maersk, Boskalis oder Jan de Nul.

Biokraftstoffe seien mit herkömmlichen Kraftstoffen verträglich, werden aber aus Biomasse oder Bioabfall anstelle von fossilem Öl hergestellt, so die Erläuterung von Stena. »Obwohl es viele Arten von Biokraftstoffen gibt, verwendet Stena Bulk nur Kraftstoffe der 2. Generation, d.h. sie basieren auf Abfall und konkurrieren daher nicht mit der Nahrungsmittelproduktion.«

Die CO2-Reduzierung durch die Verwendung dieses speziellen Biokraftstoffs beträgt den Angaben zufolge etwa 83%. In diesem Versuch sollen die Emissionen um 690 mt reduziert werden – bezogen auf den Lebenszyklus, d.h. einschließlich der Produktion und Verteilung des Brennstoffs.