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Die italienische Fincantieri-Gruppe hat sich einen prestigeträchtigen Auftrag im umkämpften Marine-Schiffbau gesichert, der mehrere Milliarden Dollar schwer werden könnte. Die US Navy bestellt neue Fregatten.

[ds_preview]Während beim umfangreichen US-Neubauprogramm für Ausbildungs- und Rettungsschiffe noch originär amerikanische Werften zum Zuge gekommen waren, geht der jüngste Auftrag für die Marine an einen Schiffbauer in ausländischer Hand: Die italienische Fincantieri-Gruppe bestätigte jetzt, dass das US-Verteidigungsministerium eine Serie neuer Fregatten bestellt hat.

Im Zuge des sogenannten »FFG(X)«-Programms hat die Fincantieri-Tochter Marinette Marine (FFM) den Zuschlag bekommen. Es geht um Konzeption und Bau der »ersten Lenkraketenfregatte dieser Klasse«, das Geschäft hat ein Volumen von fast 800 Mio. $, heißt es in einem Statement.

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Foto: Fincantieri

Unter Umständen könnte sich das Projekt zu einem milliardenschweren Geschäft für den staatlichen italienischen Schiffbauer entwickeln, der in Europa einer der Konkurrenten zur – ebenfalls staatlichen – französischen Naval Group oder ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) aus Deutschland steht. Denn der Auftrag sieht den Angaben zufolge eine Option für neun zusätzliche Schiffe sowie die Unterstützung der Verfügbarkeit nach der Auslieferung und die Ausbildung der Besatzung vor. So könne sich der Wert auf bis zu 5,5 Mrd. $ erhöhen. Die US-Marine plane den Bau von zehn zusätzlichen Schiffen im Rahmen des künftigen Fregattenprogramms, so das die Flotte insgesamt 20 Einheiten umfasst.

»Ernten die Früchte«

»Mit diesem Erfolg ernten wir die Früchte unseres lang anhaltenden Engagements. Zusätzlich zum Programm Littoral Combat Ships, das den Bau von 16 Schiffen vorsieht (von denen 10 bereits geliefert wurden), erhielt FMM im vergangenen Dezember einen Multimilliarden-Dollar-Auftrag für den Bau von 4 Multi-Mission Surface Combatants (MMSC), die im Rahmen des US Foreign Military Sales-Programms an das Königreich Saudi-Arabien geliefert werden sollen«, schreiben die Italiener.

Explizit betont wird die Unterstützung durch die italienische Regierung, dank der man sich  in einem Wettbewerb mehrerer großer US-Werften durchsetzen konnte. Das Angebot der Gruppe stützt sich auf die Fregattenplattform FREMM, die auch Grundlage eines Neubauprogramms mit zehn Schiffen für die italienische Marine war.