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Die schwere Havarie vor Mauritius könnte für die Besatzung der »Wakashio« juristische Folgen haben. Der Kapitän wurde jetzt offenbar bereits von der Polizei vernommen.

[ds_preview]Der 58-jährige Inder soll sich dem Vernehmen nach wegen Gefährdung der Schifffahrt und Umweltverschmutzung verantworten. Das berichtet der Nachrichtensender BBC und beruft sich dabei auf Angaben der Polizei in Mauritius. Der Seemann soll sich bislang nicht zu den Vorfällen um die schwere Havarie am 25. Juli geäußert haben.

Der Großbulker »Wakashio« war nahe der Küste des Inselstaats im Indischen Ozean auf Grund gelaufen, rund 1.000 t Bunker sind ausgelaufen und verursachten einen ökologischen Notfall in einer Region mit sensibler Natur. Aufgrund der Witterungsbedingungen brach das Schiff schließlich auseinander. Ein Großteil des verbliebenen Bunkers an Bord konnte abgepumpt werden, Restmengen sind noch an Bord. Ein Teil des Schiffs wurde mittlerweile auf die hohe See geschleppt, wo es versenkt werden soll.

Der Kapitän erschien nun vor einem Bezirksgericht in Port Louis. Bis zu einem Gerichtstermin in der nächsten Woche soll er in Polizeigewahrsam bleiben, heißt es. Dies sei das Ergebnis der Befragungen von Besatzungsmitgliedern, so die Polizei. Auch ein weiterer Seemann der 20-köpfigen Besatzung soll festgenommen worden sein.

Der Havarist gehört der japanischen Reederei Nagashiki Shipping und fährt für die MOL-Gruppe, die sich bereits für den Vorfall öffentlich entschuldigt hat.

Die Ursache für die Havarie ist noch nicht endgültig geklärt. In lokalen Medienberichten ist davon die Rede, dass die Besatzung das Schiff anlässlich des Geburtstags eines Crew-Mitglieds näher und vom Kurs abweichend in Richtung Küste steuerte, weil man sich dort eine bessere Kommunikationsverbindung erhoffte. Die Feier sei auch der Grund dafür, dass die Behörden von Mauritius keine Verbindung zum Schiff aufbauen konnten, als es sich der Küste näherte.

Die Behörden von Mauritius hatten bereits erklärt, dass sie eine finanzielle Entschädigung vom Eigner beziehungsweise der Versicherung der »Wakashio« einfordern werden, Nagashiki Shipping soll sich der Forderung offen gegenüber gezeigt haben.