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Die niederländische Wasserbaugruppe Van Oord geht im Markt für Offshore-Windparks neue Wege.

[ds_preview]Die Bagger- und Offshore-Reederei ist zum Aktionär beim Windpark-Entwickler Saare Wind Energy geworden, wie jetzt bestätigt wurde. Saare Wind Energy ist an Realisierung des estnischen Windparks »Saaremaa Offshore« in der Ostsee beteiligt.

Bereits im Januar war bekannt geworden, dass Van Oord an dem Projekt mitarbeitet, dass südwestlich der Insel Saaremaa auf einer Fläche von bis zu 200 km² entstehen soll. Nun folgt eine in der Branche eher ungewöhnliche Vertiefung der Kooperation.

»Die Zusammenarbeit mit Van Oord ermöglicht es Saare Wind Energy, den Entwicklungsprozess für diesen Offshore-Windpark zu intensivieren, da finanzielle Kraft und Knowhow zusammengeführt werden«, heißt es in einem Statement. Saare Wind Energy verfüge über umfassende Kenntnisse der lokalen Bedingungen und der Umweltverträglichkeitsprüfung.

Die politische Unterstützung ist groß. Die Anfänge des Windparks datieren aus dem Jahr 2015 als Saare Wind Energy eine erste Studie durchgeführt hatte. Die nächste Phase umfasste nach einem Beschluss der estnischen Regierung im Mai unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die niederländische Botschaft in Tallinn und die estnische Investitionsagentur unterstützten die Initiative für die Zusammenarbeit.

Politischer Rückenwind

Der Standort Saareema biete aufgrund seiner Lage in der Ostsee in Bezug auf die Hauptwindrichtung eine gute Möglichkeit für den Bau eines Offshore-Windparks, heißt es seitens der Beteiligten. Dieser könne als Grundlage für die Entwicklung eines internationalen Ostsee-Netzes dienen.

Am 30. September unterzeichneten die Energieminister Polens, Dänemarks, Estlands, Finnlands, Litauens, Lettlands, Deutschlands und Schwedens zusammen mit Vertretern der Europäischen Kommission die »Baltische Erklärung für Offshore-Windenergie«. Es geht um eine effiziente Elektrizitätsinfrastruktur, um die Übertragung erneuerbarer Energien in die Ostsee-Anrainerstaaten zu erleichtern. Hybridprojekte, also Offshore-Windparks in Kombination mit Verbindungsleitungen zu den Nachbarländern, sollen zu einem wichtigen Standbein werden.