Eimskip
Foto: Eimskip
Print Friendly, PDF & Email

Die isländische Container- und Reefer-Reederei Eimskip ist erneut Gegenstand eines »erzwungenen« Übernahmeangebots.

[ds_preview]Der Fischereikonzern Samherji bestätigte jetzt, die Schwelle von 30% der Anteile an der Reederei überschritten zu haben. Gestern waren 0,29% der Aktien übernommen worden, damit liegt die aktuelle Beteiligung bei 30,28%. Den gesetzlichen Regelungen entsprechend werde man nun den anderen Aktionären von Eimskip ein Angebot für ihre Aktien unterbreiten, heißt es in einer Mitteilung.

Eine Übernahme ist allerdings nicht das Ziel. In einer ähnlichen Situation fanden sich Samherji und Eimskip bereits im März. Seinerzeit hatte die Samherji Holding ihre Beteiligung um 3,05 % auf 30,11 % erhöht. Die Absicht war allerdings lediglich, den in der Corona-Krise getroffenen Carrier finanziell zu stützen. Hatte es zunächst geheißen, dass ein Angebot an alle übrigen Aktionäre abgegeben werde, konnte dies letztlich verhindert werden.

Eimskip
Foto: Eimskip

Samherji beantragte eine Befreiung von der Pflicht zur Abgabe eines Pflichtangebots »aufgrund der einzigartigen Umstände, die durch die Ausbreitung von Covid-19 und die Unterbrechung der damaligen Epidemie für die isländische Wirtschaft entstanden waren«. Die Finanzaufsichtsbehörde der isländischen Zentralbank gewährte Seine solche Befreiung. Samherji verkaufte am selben Tag Aktien von Eimskip, so dass die Beteiligung des Unternehmens an Eimskip wieder unter 30% sank.

Der Konzern war 2018 bei der ältesten Reederei des Landes eingestiegen, zunächst waren 25% für 102 Mio. $ vom US-Finanzinvestor Yucaipa übernommen worden. 

Der Hauptzweck des jetzigen Aktienkaufs – nach einer Umstrukturierung – sei die Erfüllung der obligatorischen Angebotspflicht gegenüber anderen Aktionären, für die im vergangenen März eine Ausnahmegenehmigung erteilt wurde, heißt es nun. »Die Übernahme spiegelt das Vertrauen wider, das das Management der Samherji Holding in die Geschäftstätigkeit von Eimskip hat«.

Die isländischen Pensionsfonds kontrollieren die Mehrheit der Aktien von Eimskip und halten zusammen mehr als die Hälfte des Aktienkapitals. Ein De-Listing ist offenbar nicht geplant. »Wir halten Eimskip für gut geeignet, um an der Börse notiert zu bleiben, und das Management von Samherji Holding hofft auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit anderen Aktionären von Eimskip«, so das Statement.