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Die europäische Schifffahrtsindustrie begrüßt das jüngste Engagement der EU im Kampf gegen Piraterie im Golf von Guinea, mahnt aber gleichzeitig mehr Aktivität an.

[ds_preview]Das von Brüssel initiierte Pilotprojekt des neuen Konzepts der koordinierten maritimen Präsenz (CMP) im Golf von Guinea vor der Küste Westafrikas sei positiv zu bewerten. Der europäische Reeder-Verband ECSA warnt jedoch, »dass die Situation für europäische und internationale Handelsschiffe weiterhin sehr prekär ist und dringend mehr getan werden muss.«

Die Schifffahrtsbranche sei nach wie vor äußerst besorgt über die anhaltende Zunahme bewaffneter Angriffe auf Handelsschiffe im Golf von Guinea. Mit dem Start des CMP-Konzepts unternimmt die EU nach Ansicht der Reeder einen ersten positiven Schritt, um die Ressourcen der Mitgliedstaaten in der Region zu bündeln und zu koordinieren und gemeinsam mit den Küstenstaaten an Lösungen für dieses komplexe Problem zu arbeiten.

»Die CMP ist ein guter zusätzlicher Schritt und die Grundlage für weitere Maßnahmen. Wir unterstützen die weitere Umsetzung dieses Konzepts mit Blick auf den praktischen Nutzen für die europäische und internationale Schifffahrt in der Region. Wir möchten insbesondere den EU-Mitgliedstaaten danken, die Luft- und Seestreitkräfte für die CMP bereitgestellt haben, und wir rufen andere auf, dies ebenfalls zu tun, um zu einer möglichst schnellen Deeskalation der Bedrohungslage beizutragen«, sagte ECSA-Generalsekretär Martin Dorsman.

»Dauert schon viel zu lange an!«

CMP baut auf den ebenfalls laufenden Projekten zum Aufbau von Kapazitäten auf und unterstützt die Yaoundé-Architektur der regionalen Koordination der maritimen Sicherheit. Die europäischen Reeder wollen weiterhin ihren Teil dazu beitragen, die Risiken von Angriffen zu mindern und bewährte Praktiken zu befolgen.

Mit Blick auf die betroffenen Besatzungen wurde der Verband deutlich: »Zusätzlich zu der geistigen und körperlichen Erschöpfung, die durch die globale Pandemie und die Krise des Besatzungswechsels hervorgerufen wird, werden unsere Besatzungen durch die hohen Gefahren und Todesrisiken der grassierenden Piraterie im Golf von Guinea unter extremen psychologischen Stress gesetzt. Es ist nicht hinnehmbar, dass dies schon viel zu lange andauert«, so Dorsman weiter.