Spotmarkt KW11-21
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Alle Bulker-Größenklassen bis hinunter zum Kümo glänzten diese Woche mit Steigerungen am Spotmarkt.

[ds_preview]Am Trockenfrachtmarkt gewinnt der Optimismus zunehmend Oberhand. Der Baltic Dry Index zog diese Woche um mehr als 15% auf 2281 Punkte an. Den größten Sprung legten die Raten im Panamax-Segment hin. Für das Index-Typschiff mit 82.500 tdw Tragfähigkeit schoss die Durchschnittsrate im Trip-Business binnen Wochenfrist um fast 33% auf knapp 26.800 $/Tag hoch. In allen Fahrtgebieten westlich und östlich von Suez war ein deutlicher festerer Trend zu verzeichnen. Makler verwiesen auf eine generell ansteigende Tonnagenachfrage vor allem im Nordatlantik und an der Ostküste Südamerikas, wo die Verschiffung der neuen Getreideernte jetzt richtig in Gang kommt. Die Indexrate für Ausreisen von Europa über Südamerika nach Fernost stieg von 27.000 auf 35.000 $/Tag.

Aber auch im Pazifik ging es dank der hohen Nachfrage für Tonnage für Südamerika- und Nordpazifik-Rundreisen deutlich nach oben. Nordpazifik-Roundtrips verteuerten sich auf 30.000 $/Tag, und auch Rückreisen von Fernost nach Europa wurden preistechnisch mit nach oben gezogen: Die Rate für den Backhaul verdoppelte sich auf 14.300 $/Tag.

Die Capesize-Bulker profitierten von einer anziehenden Befrachtungsaktivität für Eisenerz ex Brasilien und steigerten sich auf Wochensicht um 16% auf rund 19.400 $/Tag. Am stärksten legte die Indexrate für Rundreisen ex China via Ostküste Südamerika zurück nach China zu: von 13.400 auf 18.900 $/Tag.

Auch die kleineren Frachter mit eigenem Geschirr setzten ihre Kletterpartie unbeirrt, wenn auch etwas langsamer, fort. Supramaxe (58.000 tdw) und Handysize-Bulker (38.000 tdw) verbesserten sich jeweils um 2% und 6% auf 23.347 und 24.484 $/Tag. Hochgetrieben wurde das Indexniveau für beide durch rasant anziehende Raten in Fernost und Südostasien, die inzwischen das Niveau in einigen Atlantik-Laderegionen übertreffen.

Am europäischen Shortsea-Markt konnten die Reeder diese Woche ebenfalls leichte Steigerungen durchsetzen. Der Branchendiest BMTI setzte seinen European Short Sea Index (EUSSIX) um 0,2% auf 24.54 Punkte hoch. Bereits zu Wochenbeginn war der in Istanbul erscheinende Istfix-Index für den Shortsea-Markt senkrecht in die Höhe geschossen. „Es gibt so viele Fronthaul-Ladungen ex Schwarzem Meer ins westliche Mittelmeer und von Nordeuropa ins östliche Mittelmeer. Die Raten ziehen immer noch an trotz wachsender Vorsicht bei den Marktteilnehmern“, erklärte Istifx-Manager Engin Kocak.

Am Tankermarkt sorgte eine verbesserte Charteraktivität ex US Golf und Brasilien für etwas Aufwind im VLCC-Segment. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen für ältere Schiffe kletterten um 8% auf 3.700 $/Tag. Für Suezmaxe ging es um 19% auf 11.300 $/Tag rauf, im Aframax-Segment blieb das Ertragsniveau etwa unverändert bei 15.200 $/Tag. (mph)