Iberdola, Wikinger, Offshore, Windpark
Foto: Iberdrola
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Der spanische Energiekonzern Iberdrola will über 800 Mio. € in der Ostsee investieren. Der Offshore-Windpark Windanker soll 2026 den Betrieb aufnehmen.[ds_preview]

Windanker, mit einer Kapazität von 300 MW und Investitionen über 800 Mio. €, soll den sogenannten »Baltic Hub« vor der deutschen Ostseeinsel Rügen erweitern, zu dem auch der in etrieb befindliche Offshore Windpark Wikinger (350 MW) und der im Bau befindliche Offshore Windpark Baltic Eagle (476 MW) gehören. Nach einer Gesamtinvestition von etwa 3,5 Mrd. € soll der Baltic Hub bis 2026 über eine Gesamtkapazität von etwas mehr als 1.1 GW verfügen und untermauert damit den strategischen Fokus des Unternehmens in der Ostsee.

Die Inbetriebnahme von Windanker ist für das Jahr 2026 geplant. Für das erste Offshore Vorhaben in der deutschen Ostsee zu Marktbedingungen soll der Großteil des erzeugten Stroms über langfristige Stromabnahmeverträge in den deutschen Markt fließen.

Iris Stempfle, Geschäftsführerin von Iberdrola Renovables Deutschland: »Die Realisierung von Windanker auf Basis des Nullgebots stellt uns aufgrund der besonderen Bedingungen in der Ostsee vor Herausforderungen, die wir aber u.a. durch Synergien mit unserem Baltic Hub beherrschen können. Für die rechtzeitige Erreichung der Klimaziele ist neben einer deutlichen Anhebung der Ausbauziele allerdings ein intelligentes Übergangsmarktdesign notwendig.«

Dank der bereits gesammelten Erfahrung in der Ostsee und der Weiterentwicklung der Offshore Windtechnologie sei es möglich, Synergien im Betrieb des Baltic Hub zu schaffen und die Effizienz von Windanker beispielsweise durch den Einsatz von Multi-MW-Turbinen (15MW-Klasse) zu maximieren, so Iberdrola. Weitere Vorteile könnten sich durch die fast zeitgleiche Errichtung mit dem East Anglia Hub in Großbritannien und mit weiteren geplanten Projekten in der europäischen Ostsee ergeben.

In Europa verfügt Iberdrola über 1.300 MW installierte Kapazität in Deutschland (Wikinger) und Großbritannien (East Anglia ONE und West of Duddon Sands), knapp 1.000 MW hat das Unternehmen im Bau in Deutschland (Baltic Eagle) und Frankreich (St. Brieuc). Darüber hinaus verfügt Iberdrola über ein umfangreiches Portfolio mit weiteren geplanten Projekten im Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland sowie in den Wachstumsmärkten Irland, Schweden, Polen und Dänemark.

Die Spanier agieren auch auf dem US-Offshore-Markt. Kürzlich hat das Unternehmen die Finanzierung für das 800-MW-Projekt Vineyard Wind 1, ihr erstes US-Offshore Windprojekt, abgeschlossen. Der Bau startet in den kommenden Wochen. Gemeinsam mit Park City Wind und Commonwealth Wind beschleunigt Iberdrola parallel die Flächenentwicklung mit einem Potenzial von über 2.000 MW. Darüber hinaus ist Iberdrolas Tochter Avangrid Renewables alleinige Eigentümerin des Kitty-Hawk-Erschließungsgebiets in North Carolina, das über eine potenzielle Kapazität von 2.500 MW verfügt. Das Genehmigungsverfahren für das erste Projekt auf dieser Fläche, das 800-MW-Projekt Kitty Hawk North, wurde bereits eingeleitet.

Iberdrola beschleunigt seine Offshore Expansion nach eigenen Angaben auch in anderen Regionen, einschließlich Asien, mit einem umfangreichen Projektportfolio in Japan und Taiwan sowie in Schwellenländern wie Brasilien.