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Die russische Schifffahrts- und Logistikgruppe Fesco ist wie viele andere Unternehmen von den jüngst beschlossenen Finanzsanktionen infolge der Invasion Russlands in die Ukraine betroffen. Man hat aber offenbar Alternativen gefunden.[ds_preview]

Fesco teilte heute mit, »dass alle Abrechnungen und Zahlungen in Russischen Rubeln wie üblich abgewickelt werden.« Für Transaktionen in Euro und US-Dollar mit Banken, die internationalen Sanktionen unterliegen, bietet die Gruppe »verschiedene alternative Zahlungsmöglichkeiten«, auch über andere Banken. Darüber hinaus setzt man offenbar auf die Unterstützung Chinas, das sich bislang mit Sanktionen oder Kritik an Moskau stark zurückhält. Es sei auch möglich, so Fesco in einem Statement weiter, in chinesischen Yuan zu bezahlen.

Fesco bezeichnet sich selbst als »eines der größten russischen Transport- und Logistikunternehmen in Privatbesitz mit Aktiva in den Bereichen Hafen, Bahn und integrierte Logistik.« Zum Portfolio gehören der Seehafen Wladiwostok, die Eisenbahnunternehmen Transgarant und Dalreftrans sowie Anlagen in Nowosibirsk, Chabarowsk und Tomsk. Die Flotte umfasst 21 Schiffe, die überwiegend auf eigenen Linien eingesetzt werden.

Weitere Informationen wurden zunächst nicht veröffentlicht. Die Mitteilung ist eine Reaktion auf die umfangreichen Wirtschafts- und Finanzsanktionen, die etwa die Europäische Union, Großbritannien und die USA gegen Russland im Zuge des Ukraine-Kriegs verhängt haben. So wurden beispielsweise einige Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen, auch die russische Zentralbank nehmen die Staaten ins Visier.

Fesco bietet nach eigenen Angaben »weiterhin Logistikdienstleistungen auf allen bestehenden Strecken in vollem Umfang« an.

Von anderen russischen Reedereien wie Sovcomflot (SCF) gibt es bislang keine Stellungnahme zu den Auswirkungen der Sanktionen. Die Gruppe ist ein enorm wichtiger Baustein in der russischen Erdgas-Logistik mit einem umfangreichen Neubau-Programm, an deren Finanzierung sich auch internationale Banken beteiligt haben, darunter die staatliche Förderbank KfW IPEX.