Wilhelmshaven, LNG
© Hero Lang
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In Reaktion auf den Ukraine-Krieg soll Deutschland unabhängiger von Gasimporten aus Russland werde. Gleich zwei LNG-Terminals sollen deshalb an der Küste entstehen.[ds_preview]

Niemand geringeres als Bundeskanzler Olaf Scholz hat das Vorhaben gestern in einer Regierungserklärung angekündigt. Als mögliche Standorte für ein LNG-Terminal nannte er Brunsbüttel und Wilhelmshaven. Planungen dafür gibt es an diesen Standorte seit langem, doch richtige Fortschritte hatte es nicht gegeben. Den dritten denkbaren Standort – Stade – nannte er dagegen nicht.

Das könnte nun einen unerwarteten Schub geben. In Wilhelmshaven hatte der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper erst jüngst das Projekt eigentlich zurückgestellt. Stattdessen sollte zuletzt die Wasserstoff-Nutzung  im Vordergrund stehen. Jetzt könnte ein LNG-Terminal auf Bitten des Bundes wieder Vorrang bekommen.

Infografik: Über die Hälfte des Pipeline-Gases kommt aus Russland | Statista Niedersachsens Energieminister Olaf Lies hält es für realistisch, dass 2024 erste LNG-Lieferungen angelandet werden könnten. Derzeit bezieht Europa Flüssigerdgas über Großtanker aus den USA und Katar. Dort und auch in Australien seien Produzenten in der Lage, ihre Angebotsmenge kurzfristig auszuweiten, heißt es.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte bereits angekündigt, den Bau eines eigenen deutschen LNG-Terminals vorantreiben zu wollen. Die Anlage soll aber so gebaut werden, dass sie »Wasserstoff-ready« ist, also künftig auch klimafreundlichen Wasserstoff umschlagen könnte. Habeck hatte zudem angekündigt, eine finanzielle staatliche Unterstützung zu prüfen.

LNG-Terminals in Europa

LNG, Bunker, Europa
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