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Zwar dürfen Häfen und Terminals im Betrieb der russischen Hafengruppe Novorossiysk Commercial Sea Port (NCSP) noch angelaufen werden, sobald aber Finanztransaktionen anstehen, könnte wegen der EU-Sanktionen gegen Russland Probleme geben.[ds_preview]

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ist auch die russische Hafengruppe Novorossiysk Commercial Sea Port (NCSP), die Terminals in den Häfen von Novorossiysk, Primorsk und Kaliningrad betreibt und neun Stauereibetriebe in diesen Häfen unterhält, von internationalen Sanktionen betroffen. In der EU-Verordnung 2022/328 vom 25. Februar 2022 ist der Hafenbetreiber NCSP in Anhang XIII aufgeführt.

»Die Auswirkungen auf die Schifffahrt scheinen jedoch – derzeit – begrenzt zu sein, da die Sanktionen sektoraler Natur sind«, erklärt der Versicherer West. Gemäß Artikel 5 Absatz 4 ist es den in Anhang XIII aufgeführten Einrichtungen oder Einrichtungen, die direkt oder indirekt zu mehr als 50 % im Besitz dieser Einrichtungen sind, untersagt, nach dem 12. April 2022 direkt oder indirekt Wertpapiere und Geldmarktinstrumente zu kaufen, zu verkaufen, Wertpapierdienstleistungen für sie zu erbringen oder sie bei der Emission zu unterstützen oder anderweitig mit ihnen zu handeln.

Folglich scheine es derzeit kein Verbot zu geben, die von NCSP kontrollierten Häfen und Terminals zu nutzen, Hafengebühren oder andere Abgaben oder Gebühren an sie zu zahlen oder Ansprüche für Schäden an der Hafeninfrastruktur zu begleichen, so West – vorausgesetzt natürlich, dass keine benannten Banken an der Transaktion beteiligt sind.

West hält es aber für möglich, dass die Banken von Mitgliedern des P&I Clubs zögern, Transaktionen durchzuführen, an denen ein in der Verordnung 2022/328 genanntes Unternehmen beteiligt ist, »zumindest bis die Position von NCSP und anderen besser bekannt ist«, heißt es.

Insgesamt hat die Hafengruppe im vergangenen Jahr 116 Mio. t Ladung umgeschlagen. Auf der Homepage von NCSP heißt es, der Betrieb laufe trotz Sanktionen normal weiter.