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Die Erholung am Capesize-Spotmarkt hielt diese Woche an. Die Raten für Trip-Business legten um mehr als ein Drittel zu.[ds_preview]

Die Hochsaison am Trockenfrachtmarkt nimmt weiter Fahrt auf. Der Baltic Dry Index zog diese Woche um 14 % (+386) auf 3.104 Punkte an. Erstmals seit fünf Monaten kletterte das Marktbarometer über 3000 Punkte.

Angetrieben wurde die Index-Rallye erneut von den Großbulkern der Capesize-Klasse, deren Ratenniveau für Zeitcharter-Trips im Wochenverlauf einen Sprung um 36% auf gut 32.700 $/Tag machte. Damit sind die Capes jetzt wieder Spitzenverdiener unter den Bulkern.

Nachdem in der Vorwoche u.a verstärkte Charteranfragen für Kohlenverschiffungen ex Indonesien für hohe Aktivität sorgten, rückte Maklern zufolge diese Woche das wichtige Eisenerzgeschäft in Brasilien in den Vordergrund. Nach einer monatelangen Flaute nahm die Charternachfrage für Verladungen nach China sprunghaft zu.

In den übrigen Bulkerklassen war die Ratenentwicklung unterm Strich sehr gebremst. Allerdings gab es teils deutliche Abweichungen auf einzelnen Routen. Für die Panamaxe (82.500 tdw) endet die Woche mit einem Plus von 3 % bei 29.545 $/Tag. Ausschlaggebend dafür war eine gesteigerte Nachfrage für Transpazifik- und Australien-Trips, wie Makler berichten.

Die kleineren Schiffsklassen mit eigenen Kränen profitierten von einer zunehmenden Aktivität und steigenden Raten im asiatisch-pazifischen Raum, wohingegen die Lage im Atlantik uneinheitlich war. Vor allem im US-Golf gab der Markt nach, während es im östlichen Mittelmeer für größere Schiffe deutliche Zugewinne gab. Die Index-Durchschnittsrate der Supramaxe (58.000 tdw, 10TC)) legte marginal um knapp 1 % auf 30.272 $/Tag zu, die der Handysize-Bulker (38.000 tdw, 7TC) um 2% auf 30.107 $/Tag.

Shortsea-Woche verläuft ereignislos, Tanker hoffen

Für die Mini-Bulker im Shortsea-Trade verlief die Woche in Nordeuropa weitgehend ereignislos, während es im Mittelmeer und dem Schwarzen Meer erhebliche Schwankungen gab. Der Branchendienst BMTI verzeichnete einen leichten Rückgang um 1,1 % in seinem European Short Sea Index. Im Schwarzen Meer (Indexroute Odessa/Marmarasee) zog das Ratenniveau laut BMTI aber um 21 % auf 54,48 $/t an. Berichten zufolge staut sich vor den rumänischen Häfen immer mehr Tonnage, weil die Umschlagfirmen mit der starken Zunahme von Exportgetreide aus der Ukraine überfordert sind. Bis zu acht Tagen müssen Mini-Bulker dort auf einen Liegeplatz warten, heißt es. Dadurch geht dem Markt viel Kapazität verloren.

Am Chartermarkt der Rohöltanker gibt es wieder einen Hoffnungsschimmer. Die Raten der VLCC haben sich nach ihrem heftigen Einbruch zumindest stabilisiert, die durchschnittlichen Spoteinnahmen kletterten leicht um 12% auf 4.500 $/Tag. Die Suezmaxe verzeichneten sogar einen Anstieg um 39 % auf durchschnittlich 17.400 $/Tag – getrieben durch knappere Tonnageverfügbarkeit in Westafrika und im Persischen Golf.

Für die Aframaxe blieb es bei einem leicht rückläufigen Trend – vor allem im Mittelmeer, wo sich nach wie vor die Exportausfälle in Libyen stark negativ auswirken. Die Spoteinnahmen der Aframaxe sanken quer über alle Routen um 8 % auf 26.600 $/Tag. (mph)