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Für die deutschen Transportversicherer war 2021 ein gutes Jahr. Nur das Kaskosegment wartet mit deutlich schlechteren Zahlen auf.[ds_preview]

Die deutschen Versicherer haben in der Transportsparte (Ware, Verkehrshaftung, Schiffe, Luftfahrt) im vergangenen Jahr trotz einer Verschlechterung im Kaskosegment insgesamt bessere Ergebnisse als im Vorjahr erwirtschaftet. Die Bruttoschadenquote sank von 65,6% auf 60% – die kombinierte Schaden-Kosten-Quote, die auch die Akquisitions- und Betriebskosten der Versicherer mitberücksichtigt, von 97,4 auf 92%. Bei einem verbesserten Bruttobeitragsaufkommen von 2,04 Mrd. € (+3,5%) entspricht dies einem Überschuss von rund 163 Mio. €.

Wie aus dem Managementbericht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für das das Transport- und Luftfahrtsegment hervorgeht, schnitt nur das Teilsegment Kasko viel schlechter als im Vorjahr ab. Die Bruttoschadenquote für 2021 stieg dort von 64 auf 78%. Bei Anwendung einer durchschnittlichen Kostenquote von knapp 32% landet man bei 110% (kombiniert).

Demzufolge belief sich der Fehlbetrag der Versicherer im Kaskogeschäft auf 29,5 Mio. €. Damit wird deutlich, dass sich die starken Zuwächse auf der Prämienseite in diesem Teilsegment für die Versicherer bislang nicht gelohnt haben. Größere Einzelschäden hielten sich in Grenzen, wie Uwe Schieder, Referent für Transportversicherung und Schadenverhütung beim GDV, gegenüber der HANSA ausführt. Dafür leide das Teilsegment unter »anhaltend hohen Frequenzschäden und einer zunehmenden Inflation bei Schiffswerten, Reparatur- und Materialkosten«.

Hinzu kämen steigende Schäden im Wassersportsegment. »Die Schadenentwicklung war hier zwei Jahre lang gedämpft, weil der Betrieb durch Corona eingeschränkt war. Inzwischen hat die Aktivität wieder zugenommen«, stellt Schieder fest. Zudem sei der Objekt-Bestand des deutschen Marktes im Wassersportsegment durch Zugänge bei Luxusyachten stark gewachsen.

Mit den Beitragseinnahmen ging es in der Kaskoversicherung erneut steil nach oben – um fast 21% auf 295 Mio. €. Treiber war das Seekaskogeschäft, das mit 100,4 Mio. € (+32,7%) Beitragsaufkommen jetzt die größte Teilsparte bei Kasko bildet, vor Wassersport und Flusskasko. Ausschlaggebend für den Zuwachs waren der allgemeine Preisauftrieb im Zuge der Kapazitätsverknappung für Seekaskodeckungen hauptsächlich in London und die Marktanteilsgewinne deutscher Versicherer.

Erfreulicher liefen für die deutschen Versicherer die Geschäfte in den größeren Transportsparten Ware und Verkehrshaftung. Beide Bereiche lieferten laut Bericht verbesserte Bruttoschadenquoten von 51% (Ware) und 61% (Verkehrshaftung) ab.    (mph)