Foto: Hero Lang
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Die Bundesregierung bereitet Finanzkreisen zufolge einen möglichen Einstieg beim Gashändler Uniper vor, der durch die hohen Energiepreise in die Krise geraten ist.[ds_preview]

Diskutiert wird laut Medienberichten, dass der Bund im Zuge einer Kapitalerhöhung neue Aktien für gut 150 Mio. € zeichnen könnte. Ergänzend ist demnach eine stille Beteiligung des Bundes mit einem Volumen von 3 bis 5 Mrd. € im Gespräch. Dabei handelt es sich um ein Eigenkapitalinstrument ohne Stimmrecht.

Uniper ist einer der wichtigsten Gasversorger in Deutschland und vom weltweiten Anstieg der Energiepreise betroffen. Gleichzeitig kommt Uniper eine Schlüsselrolle beim geplanten Import von LNG über die deutschen Seehäfen ab Ende dieses Jahres zu. Im Auftrag des Bundes chartert das Unternehmen zwei der vier FSRU.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck befürchtet in den kommenden Tagen zudem einen vollständigen Lieferstopp für russisches Gas. Deswegen könne die Versorgung im Winter eine kritische Phase erreichen.

Uniper erhält seit Mitte Juni nach eigenen Angaben nur noch 40% der vertraglich zugesicherten Gasmengen von Gazprom und muss teuer Ersatzmengen beschaffen. Die Ergebnisprognosen für das laufende Jahr wurden bereits einkassiert. Bereits im ersten Quartal waren wegen des Russland-Engagements Milliardenverluste bei dem Düsseldorfer Versorger, das mehrheitlich dem finnischen Versorger Fortum gehört, aufgelaufen.