Global Dream, Global One
Die unvollendete »Global Dream« © Behling
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Nun ist es offiziell: Nach monatelangen Verhandlungen ist ein Käufer für das unfertige Kreuzfahrtschiff »Global Dream« gefunden.[ds_preview]

Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich die Anzeichen verdichtet, dass der Disney-Konzern die »Global Dream« aus der Insolvenzmasse der MV Werften übernimmt. Am Abend bestätigte die US-Kreuzfahrtreederei die Einigung. Damit ist die Verschrottung des zu etwa 75% fertiggestellten und bislang 1 Mrd. $ teuren Schiffes abgewendet.

Fest steht, wie es weitergehen soll: Die Meyer Werft, die bereits drei Schiffe für Disney gebaut und zwei weitere im Auftragsbuch hat, wird die »Global Dream« (208.000 GT) auf der Werft in Wismar für den US-Markt umbauen und vollenden. Laut der Mitteilung von Disney soll unter anderem die Motorenanlage für den späteren Einsatz von »grünem« Methanol als Kraftstoff umgerüstet werden.

Auch Anpassungen im Passagierbereich werden vorgenommen. Das von Genting für die asiatische Kundschaft geplante Casino wird abgebaut, die Einrichtung wird auf den amerikanischen Geschmack ausgelegt. Die Kapazität sinkt von maximal 9.000 auf 6.000 Gäste plus rund 2.300 Besatzungsmitglieder. Und natürlich bekommt das Schiff, das die für Disney typische Rumpfbemalung bekommen wird, auch einen neuen Namen.

In Wismar sind rund 900 ehemalige MV-Mitarbeiter in einer Transfergesellschaft beschäftigt. Ein Teil von ihnen soll von der Meyer Werft für das Projekt eingesetzt werden, heißt es. Ab 2025 soll das Schiff in Dienst gestellt werden und außerhalb des Fahrtgebietes USA eingesetzt werden. Die Reederei, die auch in Europa und im Südpazifik unterwegs ist,  hatte erst kürzlich angekündigt, ab Ende 2023 erstmals auch Gäste in Australien und Neuseeland anlocken zu wollen.

»Ich freue mich auch deshalb über die Vertragsunterzeichnung, weil sie die bislang geleistete hervorragende Arbeit der Mitarbeitenden der MV Werften bestätigt und unterstreicht, welch hohen Stellenwert und welches herausragende Know-how Mecklenburg-Vorpommern im Schiffbau hat«, sagte Insolvenzverwalter Christoph Morgen.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Auch die Höhe der Umbaukosten wurden bislang nicht beziffert. Die Disney Cruise Line ließ nur verlauten, sie habe das Schiff »zu einem günstigen Preis und im Rahmen der in ihrer jüngsten Gewinnmitteilung angegebenen Investitionskosten« bekommen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern, das dem Vorbesitzer Genting Hongkong Bürgschaften gewährt hatte, muss wohl 260 Mio. € an Verlusten einplanen.