Hafen Göteborg
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Der schwedische Hafen Göteborg meldet das neunte Quartal in Folge einen Anstieg des Umschlagvolumens, allerdings ist jetzt angesichts einer bevorstehenden Rezession eine Normalisierung zu beobachten.[ds_preview]

Der Containerumschlag über den Göteborger Hafen nimmt weiter zu. Im letzten Quartal 2022 wurde ein Anstieg um 8 % verzeichnet, was bedeutet, dass der Hafen das neunte Quartal in Folge ein Wachstum des Containeraufkommens verzeichnet. Im Gesamtjahr 2022 wurden im Göteborger Hafen 885.000 TEU umgeschlagen, was einer Steigerung von 7 % entspricht. Der größte Teil des Containerumschlags wird vom APM Terminals abgewickelt.

Der Anstieg des Volumens entspricht einer Erhöhung des Marktanteils in Schweden von 50 % auf 53 %. Der Göteborger Hafen konnte nach eigenen Angaben seinen Marktanteil auch im Vergleich zu den umliegenden großen Häfen in Nordeuropa steigern.

Das Volumen der auf der Schiene beförderten Containerfracht stieg um 12 % auf 515.000 TEU. Der Anstieg betrifft sowohl den Fern- als auch den Kurzstreckenverkehr, wobei der größte Zuwachs im Verkehr von und nach Nordschweden zu verzeichnen ist. Im Jahr 2023 sollen zusätzliche Schienenverbindungen zu Zielen in ganz Schweden geschaffen werden.

Das Fahrzeugsegment wurde im Laufe des Jahres durch Faktoren wie die Knappheit von Bauteilen und den geringen Absatz von Neufahrzeugen sowohl in Schweden als auch im Ausland beeinträchtigt, was sich auch in den Umschlagszahlen des Göteborger Hafens widerspiegelt. Im letzten Quartal des Jahres 2022 kam es jedoch zu einer Erholung, da das Volumen im Vergleich zum gleichen Quartal 2021 um 9 % anstieg, auch wenn das gesamte Jahr 2022 mit einem Rückgang von insgesamt 7 % endete. Der Marktanteil von Göteborg stieg jedoch um 1 %. Der innereuropäische RoRo-Verkehr ging im Gesamtjahr 2022 um 1 % zurück, wobei der Marktanteil des Göteborger Hafens von 17 auf 18 % zulegte.

Der Umschlag von Energieprodukten stieg im Gesamtjahr 2022 um 16 %. Sowohl die Entladung von raffinierten Produkten als auch die Lagerung von unraffinierten Produkten nahmen zu. Der Marktanteil stieg von 36% auf 40%.

»Die Signale unserer Importkunden sind eindeutig«

Elvir Dzanic, CEO der Göteborger Hafenbehörde: »Gegen Ende des Jahres 2022 begannen wir, eine Rückkehr zu normalen Bedingungen im Logistiksystem zu sehen, nachdem die Jahre der Pandemie von Engpässen, Schließungen und Engpässen sowohl bei der Kapazität als auch bei den Schiffen begleitet waren. Angesichts der bevorstehenden Rezession und der geringeren weltweiten Nachfrage nach Transportleistungen sehen wir in vielen Segmenten einen zunehmenden weltweiten Überschuss an Schiffen und Ausrüstung, was sich auf die Preise auf dem Markt auswirkt.«

»Die Signale unserer Importkunden sind eindeutig: Der große Kaufrausch ist vorbei. Konsumgüter wie Kleidung, Unterhaltungselektronik und so weiter sind Bereiche, in denen wir generell einen Rückgang der Importmengen feststellen. Wir haben gegen Ende 2022 deutliche Anzeichen dafür gesehen, und der erste Trend im Jahr 2023 deutet auf einen weiteren Rückgang hin, da die Warenbesitzer in vielen Fällen volle Lager haben und eine geringere Nachfrage verzeichnen, was zu einem geringeren Transportbedarf führt. Wir haben bereits klare Trends gesehen, bei denen die Mengen sinken.«

Die schwedische verarbeitende Industrie sei aber nach wie vor gesund mit stabilen Auftragsbüchern und einer anhaltend guten Mengenentwicklung. Auch die schwedische Forstwirtschaft zeige Anzeichen für steigende Mengen in diesem Jahr. Auch in der Automobilindustrie sei die Produktion stabil. »Das Ungleichgewicht in den Produktionsketten führte dazu, dass das Angebot an Fahrzeugen die Nachfrage nicht decken konnte. Dieses Problem hat sich nun entspannt, was den Weg für eine Steigerung von Absatz und Produktion ebnet.«